Reals Trainer Carlo Ancelotti baute seine Startelf im Vergleich zum 1:0 gegen Mallorca auf zehn Positionen um. Einzig Fran Garcia musste links hinten erneut ran. Ein besonderes Augenmerk galt freilich Arda Güler, der sein mit Spannung erwartetes Startelfdebüt für Real feierte. Der Türke, der nach seinem viel beachteten Sommerwechsel ständig mit Verletzungen zu kämpfen hatte, konnte auch auf die Unterstützung seiner Familie von der Tribüne zählen.
Und in der ersten Hälfte war Arda Güler tatsächlich der mit Abstand auffälligste Profi auf dem Feld und deutete sein Können an. Nach 14 Minuten feuerte der Linksfuß mit seinem schwächeren Rechten aufs kurze Eck, fünf Minuten später streichelte er einen Freistoß an den linken Pfosten. Nach einer guten halben Stunde schickte Arda Güler mit einem "tödlichen" Pass Brahim Diaz auf die Reise, der aber nicht schnell genug geschalten hatte.
Zwei weitere Einschläge drohten in den Minuten 39 und 45: Erst traf Joselu aus der Drehung wuchtig nur das Außennetz, dann köpfte Paz nach Flanke von Arda Güler knapp über den Querbalken.
Nach dem Seitenwechsel musste von den Königlichen mehr kommen, um sich beim Viertligisten - aktuell auch noch Tabellenletzter - nicht zu blamieren. Aus dem Nichts schickte Camavinga Brahim Diaz rechts in den Strafraum, wo dieser aus spitzem Winkel die bis dahin vielleicht beste Chance Reals leichtfertig liegen ließ (51.).
Der Spanier aber sollte die Partie binnen einer Minute entscheiden: Erst sorgte sein Dribbling durch zwei Gegenspieler für einen Elfmeter, den Joselu sicher verwandelte (54.), dann traf Brahim Diaz selbst wuchtig mit rechts zum vorentscheidenden 2:0 (55.). Ancelotti holte Arda Güler und Camavinga vom Feld, brachte mit Fede Valverde und Rodrygo zwei Leistungsträger.
Joselu lässt Großchance aus - Turbulente Nachspielzeit
Mit Blick auf die nächsten Aufgaben nahm Real verständlicherweise das Tempo raus. Eine dicke Chance aufs 3:0 gab es dennoch: Rodrygo bediente Joselu, dem der Ball böse versprang, sodass der Spanier frei vor dem Tor nicht vollstrecken konnte (82.).
Die Partie plätscherte dem Ende entgegen, ehe die Nachspielzeit noch einmal Turbulenzen bereithielt: Brahim Diaz sammelte mit der Vorlage für Rodrygo seinen dritten Scorerpunkt an diesem Abend, ehe Real-Kapitän Nacho auf der Gegenseite ohne Not den umjubelten Ehrentreffer der Hausherren erzielte (90.+1, 90.+3).
Nun wartet auf den La-Liga-Spitzenreiter die Reise nach Saudi-Arabien - dort findet die Supercopa statt. Im Halbfinale treffen die Königlichen am Mittwochabend (20 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Stadtrivale Atletico. Im anderen Semifinale stehen sich tags darauf zur gleichen Zeit der FC Barcelona und Copa-Vorjahresfinalist CA Osasuna gegenüber.