2. Bundesliga

Darmstadt verschiebt den Fokus: "Alles gnadenlos verteidigen"

Ausgerechnet hinten wird bei Darmstadt das Personal knapp

Anfang verschiebt den Fokus: "Alles gnadenlos verteidigen"

Personalprobleme im Abstiegskampf: Markus Anfang.

Personalprobleme im Abstiegskampf: Markus Anfang. imago images

"Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren und die Defensivarbeit in den Vordergrund stellen", sagte Markus Anfang am Mittwoch. Dabei müsse man alles dafür tun, um kompakt und gut zu stehen und aggressiv arbeiten. "Du musst alles gnadenlos verteidigen", forderte er. Zugleich stellte er klar, dass dies keine Abkehr vom bisherigen Stil sei, sondern vielmehr eine Verlagerung der Schwerpunkte. Die Mannschaft müsse wieder in die Punkte kommen, sich aus der aktuellen Situation herauskämpfen. "Es heißt nicht umsonst Abstiegskampf."

Zugleich relativierte Anfang die Appelle von Präsident Rüdiger Fritsch und Sportchef Carsten Wehlmann,die angesichts der jüngsten Krise vor allem die Mannschaft in die Pflicht genommen hatten. "Ich bin ein Freund davon, das in einem Wir zu lösen", sagte Anfang. Am Ende müssten die Spieler zwar auf dem Platz für Ergebnisse sorgen. "Aber sie sind nicht alleine", sagte Anfang. "Wir sitzen da alle in einem Boot und müssen da gemeinsam durch."

Viele Verletzte und vier Fragezeichen

Gerade in der aktuellen Phase plagen den Verein jedoch zunehmend Verletzungsprobleme. Sicher ausfallen werden in Paderborn laut Anfang die fünf Defensivspieler Lukas Mai (Pferdekuss), Matthias Bader (Waden-OP), Mathias Wittek (muskuläre Probleme), Thomas Isherwood (Syndesmose-Verletzung) und Silas Zehnder (Sprunggelenksprobleme). Hinzu kommen Ersatzkeeper Florian Stritzel (Mittelhandbruch) und Offensivspieler Aaron Seydel, der mittlerweile erfolgreich an der Achillessehne operiert wurde und mehrere Monate fehlt.

Vier Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Stürmer Felix Platte (muskuläre Probleme), Mittelfeldspieler Marvin Mehlem (weiter Beschwerden nach einem Schlag aufs Knie im St.-Pauli-Spiel) sowie bei zwei weiteren Defensivspielern Adrian Stanilewicz (Sprunggelenksprobleme) und Nicolai Rapp (Sohlen- und Fersenbeschwerden).

Besonders hinten wird das Personal knapp

In der Defensive, die Anfang stärken will, sind nur noch Kapitän Fabian Holland, Patric Pfeiffer, Immanuel Höhn, Patrick Herrmann und Victor Palsson völlig gesund. Damit hätte Anfang sowohl die Möglichkeit, wie gegen Karlsruhe mit Viererkette aufzulaufen als auch mit Dreierkette. Nur weitere Ausfälle wären dann in der Defensive nicht mehr aufzufangen.

Ein Hochziehen von Nachwuchsspielern in den Profikader ist deswegen nicht ausgeschlossen. Bereits im Spiel gegen Karlsruhe ergänzte der A-Jugendliche John Peter Sesay den Kader. Allerdings gebe es eine Reihe von Problemen, sagte der Lilien-Coach: Zum einen ruht der Betrieb in der A-Jugend-Bundesliga seit Ende Oktober coronabedingt, so dass den Spielern die Praxis fehle. Zum anderen müssten die Spieler mit einigen Tagen Vorlauf regelmäßig getestet werden. Eine weitgehende Isolierung wie bei den Profis sei zudem nicht immer möglich, weil viele der Nachwuchsspieler noch regelmäßig zur Schule gehen müssten.

Stephan Köhnlein

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