Bundesliga

Mainz 05: Nadiem Amiri übt schonungslos Kriti

Henriksen: "Dann bekommen wir ein bisschen Angst"

Amiri übt schonungslos Kritik - Verdacht auf Bruch bei Onisiwo

Nicht zufrieden mit der Leistung gegen Köln: Nadiem Amiri.

Nicht zufrieden mit der Leistung gegen Köln: Nadiem Amiri. IMAGO/Beautiful Sports

Nadiem Amiri legte den Finger kurz nach Abpfiff tief in die Wunde. "Das war heute ein glücklicher Punkt für uns", begann der Mittelfeldspieler bei DAZN seine Analyse, um dann einen Satz auszusprechen, der ihm selbst und seinen Mitspielern eigentlich weh tun müsste: "Köln wollte es mehr." Und das in einem Abstiegsendspiel, wie es das Mainzer Heimspiel gegen den Vorletzten aus der Domstadt war? "Die haben alles reingeworfen und wir haben keinen Zugriff bekommen", kritisierte Amiri weiter. "Wir hatten vielleicht zehn Minuten von 90, in denen wir besser waren. Das einzig Positive ist, dass wir noch fünf Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz haben."

Dabei können sich die sechs ungeschlagenen Spiele in Serie für einen Abstiegskandidaten nach wie vor sehen lassen.

"In den letzten Wochen haben wir sehr gute Spiele gemacht und genug Punkte gesammelt", führte Amiri aus, konnte sich dann aber einen Quervergleich mit seinem Ex-Klub nicht verkneifen. "Wir sind aber keine Topmannschaft wie Leverkusen, die jede Woche performt", sagte der Mittelfeldspieler, der in der Hinrunde noch für den neuen Deutschen Meister aufgelaufen war. "Wir wissen, wie schwer es wird, aber am Ende zählt, dass wir in der Liga bleiben. Der Rest ist scheißegal."

Barreiro: "Nur eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor kassieren"

Ähnlich kritisch sah auch Amiris Mittelfeldpartner Leandro Barreiro die Mainzer Leistung. "Wir müssen ehrlich mit uns selbst sein: Nach der zweiten Hälfte hatten wir es auch nicht verdient, das Spiel zu gewinnen", sagte der Luxemburger, der Mainz im ersten Durchgang noch verdient mit 1:0 in Führung gebracht hatte. "Gefühlt dachten wir, wir führen ja 1:0 und es wird schon gehen", bemängelte Barreiro. "Die Kölner hatten immer mehr Aktionen und wir haben es nicht geschafft, mehr Druck auszuüben und Chancen zu kreieren. Wir haben zu viele erste und zweite Bälle verloren und dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ein Tor kassieren."

Das Tor fiel - wenn auch erst in der fünften Minute der Nachspielzeit. Trotzdem sah keiner im Mainzer Lager zwei verlorene Punkte - zu groß war der Ärger über den Auftritt im zweiten Durchgang. "Wir haben in der zweiten Hälfte sehr schlecht angefangen", gab Trainer Bo Henriksen mit Blick auf den frühen Elfmeter für Köln, den Luca Waldschmidt verschossen hatte, zu Protokoll. "Dann bekommen wir ein bisschen Angst und haben sehr schlecht gespielt. Aber das ist Fußball, das ist menschlich. Wir alle haben diese Emotionen."

Der am letzten Wochenende neu gewonnene Nichtabstiegsplatz ist damit dahin, durch den Bochumer 3:2-Sieg bei Hoffenheim hat Mainz nun wieder zwei Punkte Rückstand auf Platz 15. "Wir haben noch drei Finals, wir haben noch nichts verloren", blickte Henriksen voraus. Beim ersten dieser drei Finals in Heidenheim am kommenden Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird der dänische Coach aber auf einige wichtige Spieler verzichten müssen: Sowohl Schlüsselspieler Amiri als auch der gegen Köln sehr agile Brajan Gruda sahen die 5. Gelbe Karte und werden auf der Ostalb ebenso gesperrt fehlen wie Außenverteidiger Philipp Mwene, der in der Nachspielzeit die Rote Karte sah.

Hinzukommen könnte ein Ausfall von Karim Onisiwo. Der Angreifer war zu Beginn des zweiten Durchgangs nach einem Foul von Kölns Julian Chabot unglücklich auf die linke Hand gefallen und hatte sofort vor Schmerzen aufgeschrien. Nach Angaben des Vereins wurde Onisiwo nach seiner im Anschluss erfolgten Auswechslung direkt zum Röntgen gebracht. Es besteht der Verdacht auf einen Bruch.

mib

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 gegen 1. FC Köln