"Ich möchte viel Spielpraxis erhalten. Wir werden sicher eine erfolgreiche Saison spielen und im oberen Mittelfeld mitspielen": Serge Gnabry hat am Mittwochnachmittag seine ersten Worte als Profi des SV Werder Bremen gesprochen. Zuvor hatte er Medizincheck und Vertragsunterschrift erfolgreich hinter sich gebracht.
"Wir sind uns mit dem Spieler einig", hatte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann die in der Liga überraschende Personalie bereits am Dienstag bestätigt . "Die Gespräche mit Arsenal sind positiv verlaufen. Wir haben uns aufeinander zubewegt."
Gnabry soll am Abend wieder nach Nordhessen zurückkehren, wo die von Stefan Kuntz betreute DFB-Auswahl am Freitag ein Testspiel gegen die Slowakei austrägt. Anschließend reist die Junioren-Nationalelf nach Finnland. Dort findet am kommenden Dienstag das erste Qualifikationsspiel zur EM statt. In Bremen ist Gnabry als einer der Leistungsträger eingeplant, zumal er wesentlich zum Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen beigetragen hat (sechs Treffer). Frühestens am 7. September, so verriet Baumann, wird er in Bremen erwartet, um sich dann auf das Heimspiel gegen Augsburg vorzubereiten. Die Bremer planen den prominenten Neuzugang als Ersatz für den länger ausfallenden Max Kruse ein.
Der Gnabry-Kauf hatte am Dienstag, als er in England publik wurde, für Irritationen gesorgt. Es war von einem Wechsel zu Bayern München die Rede, wie auch Gnabry-Vater Jean-Hermann bestätigt hatte. Später ruderte dieser wieder zurück, wollte von seinen Aussagen nichts wissen. Das Gerücht mit Bayern sei "in dieser Form nicht korrekt", hatte auch Baumann bei der Presserunde an der Weser betont. Auch am Mittwoch wiederholte der Manager: "Wir sind liquide genug, um den Transfer allein zu stemmen. Es war keine anderer Verein daran beteiligt."
Bayern hat nach einem Jahr Zugriff auf Gnabry
Doch der Rekordmeister ist allen Äußerungen zum Trotz in den Coup involviert. Nach kicker-Informationen hat der FC Bayern nach einem Jahr einen Zugriff auf Gnabry, der Rekordmeister steht für die Ablösesumme in Höhe von fünf bis sechs Millionen Euro gerade.
Für Werder ein gutes Geschäft, für die Münchner auch: Sie können den Olympia-Helden beobachten und überprüfen, ob das Talent, das in der Premier League noch nicht richtig zum Zuge gekommen ist (zehn Einsätze seit 2011), für die höchste deutsche Spielklasse und somit für die hohen Ansprüche der Bayern geeignet ist.