Bundesliga

FC Bayern: Die nächste Niederlage und die Frage nach dem Warum

Top in Europa, verwundbar in der Bundesliga

Alarmzeichen beim FC Bayern: Die nächste Niederlage und die Frage nach dem Warum

Auch gegen Leverkusen nicht in Bestform: Leroy Sané (li.) und Serge Gnabry.

Auch gegen Leverkusen nicht in Bestform: Leroy Sané (li.) und Serge Gnabry. IMAGO/Uwe Kraft

Das 1:2 bei Bayer 04 Leverkusen diente als jüngster Beweis, dass die Bundesliga-Edition 22/23 des FC Bayern nicht stabil, sondern im Gegenteil sehr fragil ist, verwundbar wie lange nicht. Gut gespielt hatte der Rekordmeister auch in den ersten 45 Minuten nicht, jedoch eine 1:0-Führung mit in die Kabine genommen. Für gewöhnlich geht solch eine Partie dann ihren Gang und die Münchner schießen irgendwann das zweite, oft auch das dritte, manchmal das vierte Tor und siegen. Nicht jedoch in Leverkusen.

Man kann Niederlagen hinterher an einzelnen Szenen festmachen, in diesem Fall die beiden Foulelfmeter. Der erste, verursacht von Benjamin Pavard, kann passieren, allerdings boten die Münchner in der Entstehung zu viele Räume und griffen vorher nicht konsequent an. Unnötig bis plump der zweite, dieses Mal mit Dayot Upamecano als Übeltäter.

Muster, die sich wiederholen und zu Punktverlusten und Niederlagen führen. 27 Gegentore nach 25 Partien sind schon jetzt wieder deutlich zu viel, 52 Punkte nach 25 Spieltagen sehr ungewohnt. Die Frage, die sich stellt: Warum ist diese Mannschaft in der Champions League zu großen Leistungen fähig, in der Bundesliga jedoch immer seltener? Fehlt nach all den Titeln in den vergangenen Jahren das Feuer für das Alltagsgeschäft Bundesliga? Es wäre fatal, die Antwort müssen die Verantwortlichen finden.

Mit jeder Niederlage rückt beim FC Bayern automatisch der Trainer in den Fokus. Die Niederlage in Leverkusen aber allein auf Julian Nagelsmann zu schieben, wäre zu billig. Drei Wechsel bei einer Halbzeitführung sind ungewöhnlich, waren ob der Leistung aber nachvollziehbar.

Sadio Mané ringt nach seiner langen Verletzungspause um seine Form, war nahe am Totalausfall. Auch Thomas Müller und Joao Cancelo hatten keinen guten Tag. Umgekehrt brachte vor allem Kingsley Coman viel frischen Wind. Jamal Musiala musste geschont werden, kam dann trotzdem früher als geplant und fällt nach einem Muskelfaserriss nun zumindest für die Länderspiele aus. Problematisch wird auf Sicht, dass vermeintliche Stars wie Leroy Sané und Serge Gnabry zu oft abtauchen.

Fehlen wie am Sonntagabend Musiala, Coman und Eric Maxim Choupo-Moting in der Startelf, fehlt dem Bayern-Spiel das Besondere. Der Angreifer sagte wegen Rückenproblemen seine Reise zur Nationalmannschaft Kameruns ab. Ob er gegen Dortmund am 1. April wieder zur Verfügung steht, ist ebenso fraglich wie bei Musiala, dessen Muskelfaserriss zwar nicht schwerwiegend sein soll, bei dem die Münchner aber mit Blick auf das Champions-League-Viertelfinale kein Risiko eingehen dürften. Ein zusätzliches Problem vor den entscheidenden Saisonwochen, seit Sonntagabend und dem Verlust der Tabellenführung aber nicht das schwerwiegendste.

Frank Linkesch

Spieltagsbilder 25. Spieltag 2022/23