Bundesliga

Afrika-Cup? Ausfälle? Xhaka: "Eine große Chance, nochmal näher zusammenzurücken"

Schweizer möchte mit Bayer "mindestens eine Rückrunde wie die Hinrunde spielen"

Afrika-Cup? Ausfälle? Xhaka: "Eine große Chance, nochmal näher zusammenzurücken"

Schwört auf den Zusammenhalt: Granit Xhaka (re.).

Schwört auf den Zusammenhalt: Granit Xhaka (re.). IMAGO/Beautiful Sports

Als Granit Xhaka nach dem Dienstagtraining mit den Journalisten sprach, war die Nachricht von der unerwartet langen Zwangspause für Torjäger Victor Boniface, der Bayer 04 bis Anfang April fehlen wird, noch nicht veröffentlicht. Doch der Mittelfeldstratege hatte offenbar zumindest eine Ahnung, dass es den Nigerianer am Samstag kurz vor dem Afrika-Cup mit einer Adduktorenverletzung schlimm erwischt hat.

"Er war heute früh noch kurz in der Kabine", erzählte der 31-Jährige, "es war sicher ein Traum, der jetzt noch nicht für ihn in Erfüllung geht, seinen ersten Afrika-Cup spielen zu dürfen. Schade für ihn. Aber wir werden bei ihm sein. Hoffentlich kommt er noch stärker zurück als vorher."

Xhakas Wunsch („Wir hoffen, dass die Verletzung nicht so schlimm ist“) wurde zwar wenige Stunden später von der Pressemitteilung des Klubs nicht erfüllt. Doch unabhängig davon strahlte der Führungsspieler Zuversicht aus. Auch wenn Bayer im Januar auf Edmond Tapsoba, Odilon Kossounou und Amine Adli, die am Afrika Cup teilnehmen, und darüber hinaus eben auch noch länger auf Boniface verzichten muss, zeigte sich der Linksfuß optimistisch.

"Es ist ja nicht so, dass die anderen Jungs, die bisher weniger gespielt haben, nicht mit uns trainieren. Dieser Konkurrenzkampf ist immer gut und macht einen auch stärker. Jeder Spieler hat noch mal einen Schritt nach vorne gemacht", erklärt er und betont: "Und jetzt haben die Spieler, die neu reinkommen, die Chance zu zeigen, dass sie auch in die Startelf gehören. Das ist eine große Chance für sie und für die Mannschaft, nochmal näher zusammenzurücken."

Xhakas unmissverständliche Forderung

Demzufolge macht Xhaka auch deutlich, dass es für den Tabellenführer der Bundesliga nur ein Ziel gibt. Auch wenn er dieses nicht explizit benennt, definiert er es ohne Interpretationsspielraum. So sagt er unzweideutig: "Gewonnen ist noch nichts. Wir wissen, dass wir noch mehr machen müssen. In der Rückrunde wird es auf jeden Fall schwieriger als in der Hinrunde. Weil die Gegner uns auch nochmal besser analysiert haben. Aber wir werden alles dafür tun, dass wir mindestens so eine Rückrunde wie die Hinrunde spielen. Und dann hoffen wir, dass wir am Ende der Saison da stehen, wovon viele träumen."

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Gelingt dieses Vorhaben, wäre der Titel Gewissheit. Gab Bayer 04 in den bisherigen 16 Spielen, in denen das Team von Xabi Alonso ungeschlagen ist, doch nur sechs Punkte durch drei Unentschieden ab. Am Ende soll also der Gewinn der Meisterschale stehen. "Das ist ein Traum", sagt Xhaka, "aber für einen Traum muss man tagtäglich Arbeit leisten. Wochenende für Wochenende, Spiel für Spiel. Dafür werden wir alles tun."

Dies war beim Schweizer auch in der Winterpause Programm, die er in seiner Zeit beim FC Arsenal in der Premier League zuletzt nicht mehr kannte. "Für mich war es ganz speziell nach sieben Jahren erstmals wieder Winterurlaub zu haben. Ich habe es genießen können mit meiner Familie. Es war aber sehr schnell langweilig für mich", erzählte der Familienvater mit einem Grinsen, "ich war nach ein paar Tagen wieder auf dem Laufband…"

Klare Absage an die Konkurrenz

Um beim Re-Start am Samstag in Augsburg dort fortzufahren, wo man kurz vor Weihnachten aufgehört hat. Die Hoffnungen der Konkurrenz auf eine Leverkusener Schwächephase, kommentiert er gelassen. "Klar, die Konkurrenz macht sich Hoffnung. Das gehört dazu. Wir haben zwar jetzt wichtige Spieler verloren. Doch auch die Spieler, die jetzt ihre Chancen bekommen, haben schon gezeigt, dass sie uns helfen können. Wir sind eine Mannschaft, die sich gegenseitig helfen muss. Vor allem jetzt zu Beginn dieser Saisonphase, in der es brutal wichtig ist, nochmal einen guten Start hinzulegen", umreißt Xhaka die Lage.

Den Blick nach links und rechts vermeiden sie in Leverkusen. Xhaka betont: "Wir schauen nicht auf die anderen, wir schauen auf uns. Wir müssen weiter so hungrig und fokussiert arbeiten. Dann werden wir sicher auch belohnt am Schluss. Wir sind nur bei uns. Zu 100 Prozent."

Stephan von Nocks

Die Bundesliga-Teilnehmer am Afrika-Cup und Asien-Cup