Motorsport

Gefährliches Glatteis: Wie sich Autofahrer bei Blitzeis verhalten sollten

Gefährliches Glatteis auf der Straße

Achtung, Blitzeis: So kommen Autofahrer sicher durch die glatten Tage

Gefährlich: Wenn sich die Straße in eine spiegelglatte Eisfläche verwandelt.

Gefährlich: Wenn sich die Straße in eine spiegelglatte Eisfläche verwandelt. Markus60138/pixabay

Warn-Apps wie Nina oder Katwarn schlagen nicht bei jeder Schneeflocke Alarm. Dieser Tage melden sie sich aber bei vielen Smartphone-Nutzern. Und auch Wetterdienste sowie die Polizei warnen: Glatteis droht. Und das ist für jeden Verkehrsteilnehmer gefährlich - egal, ob Fußgänger, Radler oder Autofahrer.

Blitzeis: Was ist das eigentlich?

Der Begriff beschreibt in der Umgangssprache sehr zutreffend eine bestimmte Form von Glatteis: Zu Blitzeis kommt es, wenn Regen oder Nebel auf einen sehr kalten Boden treffen und dort fast schlagartig gefrieren. Das Phänomen tritt häufig beim Übergang von einer längeren Frostphase zu einer wärmeren Wetterlage auf.

Eisglätte ist etwas anderes. Sie entsteht, wenn der Untergrund bereits nass beziehungsweise von Schneematsch bedeckt ist, die Temperaturen dann unter null Grad Celsius sinken und infolgedessen die Feuchtigkeit gefriert.

Warum ist Blitzeis so gefährlich?

Zum einen, weil es so plötzlich und unberechenbar auftritt. Und zum anderen, weil es nahezu unsichtbar ist. Während Schnee oder Starkregen sehr augenfällige Gefahren sind, die sofort die inneren Alarmglocken schrillen lassen, ist die harte, glasige und meistens zusammenhängende Eisschicht auf der Straße kaum wahrzunehmen.

Dazu kommt noch etwas anderes: "Wenn Blitzeis die Straße in eine Rutschbahn verwandelt, helfen auch Winterreifen, Antiblockiersystem, elektronisches Stabilitätsprogramm und Ketten nicht mehr", warnt der ADAC.

Wo ist das Risiko besonders hoch?

Zu Glatteis beziehungsweise Blitzeis kann es praktisch überall kommen. Die höchste Gefahr besteht aber auf Brücken, die keinen wärmenden Untergrund haben und daher rasch abkühlen, ferner auf schattigen, nicht oder kaum von der Sonne beschienenen Streckenabschnitten sowie auf Straßen, die Wind und Regen in besonderem Maße ausgesetzt sind.

Wie soll ich bei Blitzeis fahren?

Am besten gar nicht. Wenn offiziell - beispielsweise im Radio - vor gefährlicher Glätte gewarnt wird, sollte man dies ernst nehmen, nicht zwingend erforderliche Fahrten sein lassen beziehungsweise verschieben und das Auto am besten ganz stehen lassen.

Was aber, wenn man unterwegs von Blitzeis überrascht wird? Dann ist die Lage heikel. "Wenn sich die Straße in eine Eisschicht verwandelt, wird sicheres Manövrieren nahezu unmöglich", heißt es vonseiten des ADAC. Das Mindeste ist eine langsame und vorausschauende Fahrweise - Tempo stark drosseln also, einen großen Sicherheitsabstand zum Vordermann einhalten, nur sanft bremsen und hektische Lenkmanöver vermeiden.

Kommt es ganz schlimm, sollte man an einem sicheren Ort anhalten und warten, bis der Streudienst die Situation entschärft.

Es gibt übrigens Firmen, die ihre Mitarbeiter angesichts der aktuellen Blitzeis-Gefahrenlage dazu aufgerufen haben, von zuhause aus zu arbeiten. Wenn eine amtliche Wetterwarnung vor Glatteis vorliegt und der Weg zur Arbeit insofern unzumutbar erscheint, sollten Arbeitnehmer in aller Regel keine Abmahnung oder gar Kündigung zu befürchten haben, wenn sie zu spät oder gar nicht kommen. Grundsätzlich gilt aber: Auf jeden Fall anrufen, Bescheid geben und gemeinsam mit dem Chef nach einer individuellen Lösung (Home Office, Urlaubstag) suchen.

Welche Reifen helfen?

Bei sehr starker Glätte steht - beziehungsweise fährt - man selbst mit Winterreifen und Schneeketten auf verlorenem Posten. Dennoch: Glatteis oder Eisglätte gehören zu jenen "winterlichen Straßenverhältnissen", die unter die in Deutschland geltende situative Winterreifenpflicht fallen. Es müssen also Reifen aufgezogen sein, die das Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) tragen. Auch M+S-Reifen ohne dieses Zeichen werden toleriert - noch, denn Ende September 2024 läuft die entsprechende Übergangsfrist aus.

Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne geeignete Reifen angetroffen wird, muss mindestens mit 60 Euro Bußgeld und einem Flensburg-Punkt rechnen. Kommt es zu einer Behinderung, erhöht sich die Geldstrafe auf 80 Euro, bei einer Gefährdung sind es 100 Euro und bei einem Unfall 120 Euro. Außerdem kann die Kfz-Versicherung ihre Leistung kürzen.

ule