Bundesliga

Ab 2024 ist in der Bundesliga ein Punktabzug möglich

DFL reagiert auf UEFA-Neuregelungen bei negativem Eigenkapital

Ab 2024 ist in der Bundesliga ein Punktabzug zu Saisonbeginn möglich

Punktabzug droht: Die DFL verschärft künftig ihre Lizenzierungsordnung.

Punktabzug droht: Die DFL verschärft künftig ihre Lizenzierungsordnung. picture alliance/dpa

Wegen der Verschlechterung des negativen Eigenkapitalwertes drohen Bremen und Nürnberg Geldstrafen in Höhe von 2,5 Millionen beziehungsweise 500.000 Euro. Beide Vereine hatten zum 31.12.2021 ein negatives Eigenkapital ausgewiesen, was sich im Kalenderjahr 2022 weiter verschlechterte. Während die DFL Anfang 2023 die Zahlen zum 31.12.2022 prüft und über eine Geldstrafe entscheidet, wird die Lizenzierungsordnung für das darauffolgende Jahr deutlich verschärft. Ab 2024 sind in vergleichbaren Fällen wie derzeit in Bremen und Nürnberg Punktabzüge zu Saisonbeginn obligatorisch. Darauf einigten sich die Klubs bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main.

Die Bundesliga und 2. Liga passt auf diese Weise ihr Reglement den neuen UEFA-Richtlinien an. Im "Reglement zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit" heißt es in Artikel 69, Nettoeigenkapitalregel: "Der Lizenzbewerber muss in seinem Jahresabschluss bzw. Zwischenabschluss eine Nettoeigenkapitalposition ausweisen, die: a. positiv ist; oder b. sich seit dem letzten 31. Dezember um mindestens 10 Prozent verbessert hat." Wer dem nicht nachkommt, wird nicht mehr zur Champions League, Europa League oder Conference League zugelassen.

Erst Geldstrafe, im Wiederholungsfall Punktabzug

Symbolbild

Symbolbild imago images / DFL

Wegen der Coronakrise hatte die DFL ihr Reglement bezüglich des negativen Eigenkapitals mehrfach modifiziert. Nachdem die Klubs jahrelang bei negativem Eigenkapital je nach Ligazugehörigkeit den Wert innerhalb eines Kalenderjahres um zehn beziehungsweise fünf Prozent verbessern mussten, wurde die Kapitalauflage 2020 und 2021 ausgesetzt. Für 2022 gilt nun, dass sich ein negatives Eigenkapital nicht signifikant verschlechtern darf. Bisher werden Verstöße gegen die Kapitalauflagen im ersten Jahr mit einer Geldstrafe geahndet, im Wiederholungsfall ist ein Punktabzug möglich.

Laut den neuesten DFL-Finanzkennzahlen weisen Union Berlin (-29,1 Millionen Euro), der VfL Bochum (-4,9), Werder Bremen (-20,3), Schalke 04 (-88,8), Arminia Bielefeld (-7,1), der 1. FC Nürnberg (-3,9) sowie Hansa Rostock (-3,6) zum Geschäftsjahresende 2021 ein negatives Eigenkapital aus. Teilweise fließen in diesen Abschlüssen die Geschäftsergebnisse mehrerer Gesellschaften eines Klubs zusammen. So wies in Rostock weder die für die Profis zuständige KGaA noch der e.V. ein negatives Eigenkapital aus, sondern nur die Stadiongesellschaft, daher wurden keine Auflagen gegen die von der DFL lizenzierte KGaA verhängt. Mittlerweile ist auch bei der sogenannten Konzernbetrachtung das Eigenkapitalwieder positiv.

Michael Ebert