Bundesliga

Hohe Strafe droht: Werder Bremen scheitert mit DFL-Antrag

Watzke spricht von "harmonischer" DFL-Mitgliederversammlung

Bremen scheitert mit DFL-Antrag und sieht hoher Strafe entgegen

Werder Bremen droht im nächsten Jahr eine Strafe von 2,5 Millionen Euro.

Werder Bremen droht im nächsten Jahr eine Strafe von 2,5 Millionen Euro. IMAGO/MIS

"Es wirkt ein bisschen absurd, aber das Problem ist, dass das Kalenderjahr der Betrachtungszeitraum ist und nicht das Geschäftsjahr, insofern müssen wir das akzeptieren", sagt der Vorsitzende der Werder-Geschäftsführung, Klaus Filbry. Bremen wollte mit seinem Antrag erreichen, dass aus der Muss-Regelung, eine längere Negativentwicklung des Eigenkapitalwerts zu sanktionieren, eine Kann-Bestimmung wird. Es stimmten mehr als der Hälfte der 36 Profivereine zu, die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde allerdings verfehlt.

Während Werder damit im nächsten Jahr eine Vertragsstrafe von 2,5 Millionen Euro droht, könnte der 1. FC Nürnberg wegen eines ähnlichen Verstoßes mit 500.000 Euro sanktioniert werden. Bei Werder fiel der Abschluss des ersten Quartals 2022 unter anderem negativ aus, weil der Klub Aufstiegsprämien zahlen musste. Dass Werder im Sommer 2021 durch Verkäufe mehr als 30 Millionen Euro eingenommen hatte, fällt nicht mehr in den Betrachtungszeitraum. Für die gesamte Saison 2021/22 hatte Bremen einen Gewinn von rund sechs Millionen Euro vermeldet. Theoretisch kann Werder den Verlust des ersten Halbjahres 2022 noch bis zum 31. Dezember 2022 ausgleichen, wovon aber nicht auszugehen ist.

Anders ist die Lage bei Schalke 04, das für das erste Halbjahr 2022 einen Verlust von 19,9 Millionen Euro ausweist, aber im zweiten Halbjahr einen deutlichen Transferüberschuss erreichte.

Watzke: "Ich habe nichts Spektakuläres erwartet"

Trotz eines dicken Antragspakets von 230 Seiten war die Mitgliederversammlung nach rund zwei Stunden beendet. "Es war harmonisch. Ich habe nichts Spektakuläres erwartet und genauso ist es auch gekommen. Es gab keine Diskussionen", sagte DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke (Dortmund). Nachdem im Vorfeld ein Rumoren zu vernehmen war, weil einigen Klubs manche Projekte nicht schnell genug vorangingen, waren bei der Mitgliederversammlung Wortmeldungen Mangelware. Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle wies in seinem Redebeitrag immerhin darauf hin, dass keine Entscheidungen ohne die Einbeziehung der 36 Vereine und Kapitalgesellschaften getroffen werden sollten. 

Michael Ebert

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