Union-Führungstorschütze Torsten Mattuschka ist vor Kevin Kratz am Ball. picture-alliance
Aachens Coach Michael Krüger stellte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Arminia Bielefeld auf zwei Positionen um: Demai und Milchraum ersetzten Junglas und Gueye.
Auch auf Seiten von Union Berlin nahm Trainer Uwe Neuhaus nach der 1:2-Heimniederlage gegen Greuther Fürth zwei personelle Änderungen vor und schickte Rauw und Parensen für Bemben und Gebhardt auf den Rasen.
Bei besten äußeren Bedingungen begegneten sich die Kontrahenten zunächst vor allem im Mittelfeld. Pech für die Alemannen, dass Müller mit einer Knieverletzung früh raus musste (9.).
Union hatte zunächst durch die bessere Spielanlage Vorteile. Die Neuhaus-Elf stand sehr hoch, provozierte so frühe Ballverluste der Hausherren und hatte die erste Chance, als Stuckmann Mattuschkas Knaller vom linken Strafraumeck entschärfte (13.).
Nach und nach kam Aachen besser ins Spiel, gewann mehr Zweikämpfe und bedrohte durch Kratz (21.) und Auer (25.) nach prima Kombinationen das gegnerische Tor.
Die ganz großen Möglichkeiten blieben auf Grund der aufmerksamen Abwehrreihen aber weiter aus. Bis zur 34. Minute, als ein grober Patzer die Gästeführung ermöglichte: Stuckmann vertändelte gegen Mosquera den Ball, der zu Benyamina prallte. Der Torjäger legte zurück auf Mattuschka, der aus elf Metern hoch ins linke Eck einnetzte.
Die Alemannia versuchte sofort, zurückzukommen. Doch Auer (35.) und Kratz (40.) hatten ihr Visier nicht genau genug eingestellt. Und hinten schlief Demai, der bei Younga-Mouhanis Steilpass auf Mosquera das Abseits aufhob. Der Kolumbianer, der sich heiße Duelle mit Herzig lieferte, sagte "danke", umkurvte Stuckmann und erzielte Saisontreffer Nummer fünf (44.).
Der 10. Spieltag
Personell unverändert starteten beide Teams in den zweiten Durchgang. Die Berliner waren sofort hellwach, Benyamina verpasste das 0:3 denkbar knapp (50.).
Nachdem bei Aachen nichts zusammenlief, reagierte Krüger und brachte mit Nemeth und Gueye für Milchraum und Burkhardt neue Offensivkräfte (57.). Die beiden Joker brachten frischen Wind, zunächst aber unterlief Achenbach bei einem Abwehrversuch fast ein Eigentor (62.).
Eine kuriose Aktion brachte dann aber den Anschlusstreffer: Demai steckte den Ball per Außenrist durch in den Strafraum. Nemeth verpasste die Kugel, irritierte aber Union-Keeper Glinker, an dem das Sportgerät zum Anschlusstreffer der Gastgeber vorbeikullerte (65.).
Endlich zeigte die Alemannia die lange Zeit vermisste Leidenschaft und drängte auf den Ausgleich. Unions vorher kaum geforderte Abwehrreihe geriet zunehmend unter Druck, Nemeth scheiterte an Glinker (74.).
Doch ehe die Gastgeber zur Schlussoffensive blasen konnte, schlug der Aufsteiger bei einem Standard zu: Stuff bewegte sich nach Mattuschkas Eckball eine Etage höher, nickte aus sechs Metern ins rechte Eck ein (78.) - die Vorentscheidung für den zweiten Auswärtssieg seiner Elf.
Nach dem kuriosen Anschlusstreffer Aachens folgte der Schlusspunkt auf der Gegenseite mit dem ebenso kuriosen 1:4: Sahin stoppte sich den Ball fast einen Meter hinter der Torauslinie und flankte in die Mitte. Aachens Akteure hatten abgeschaltet, und Mosquera drückte die Kugel mit der Brust ins Netz - klare Fehlentscheidung, aber der Treffer zählte (90.).
In der Liga reist Aachen am Sonntag nach Augsburg, Union Berlin misst sich bereits am Freitag zu Hause mit dem FSV Frankfurt.