Bundesliga

Marvin Ducksch: Weshalb Hamann für eine DFB-Nominierung plädiert

Mehr Scorerpunkte und "besserer Fußballer" als Füllkrug oder Behrens

Werder-Angreifer Ducksch: Weshalb Hamann für eine DFB-Nominierung plädiert

Marvin Ducksch bei seinem typischen Torjubel.

Marvin Ducksch bei seinem typischen Torjubel. IMAGO/Nordphoto

Mehr Scorerpunkte können seit Beginn der Saison 2022/23 in der Bundesliga aktuell nur drei Spieler vorweisen: Jonas Hofmann (Leverkusen/Vorsaison Gladbach, 32), Randal Kolo Muani (Vorsaison Frankfurt, 32) und Jamal Musiala (Bayern, 29). Dann folgt in dieser namhaften Liste bereits Werder-Angreifer Marvin Ducksch, auf einem geteilten vierten Platz mit Vincenzo Grifo (Freiburg), Serhou Guirassy (Stuttgart) und Leroy Sané (Bayern) - die mit einem Wert von insgesamt 28 Toren und Assists allesamt gleichauf liegen. Und die im Übrigen allesamt Nationalspieler sind. Bis auf Ducksch.

"Sky"-Experte Didi Hamann ist der Meinung, dass man sich auch beim DFB allmählich mit einer Nominierung des 29-Jährigen befassen sollte: "Wir reden da über alle möglichen Kandidaten - und Ducksch zeigt seit eineinhalb, zwei Jahren, was er für ein guter Stürmer ist. Dann muss man auch über ihn sprechen." Für Hamann ist die Nationalmannschaft in vorderster Reihe nach wie vor "nicht groß bestückt" - weshalb sich der 50-Jährige an die Diskussion vor etwa einem Jahr erinnerte, als der damalige Werder-Torjäger Niclas Füllkrug vor seiner tatsächlichen WM-Teilnahme ebenfalls lange öffentlich als Debütant gehandelt wurde.

Füllkrug-Backup? "Da bin ich bei Ducksch"

In der Scorerliste hat Ducksch seinen ehemaligen Sturmpartner mittlerweile jedenfalls hinter sich gelassen: 15 Treffer und 13 Vorlagen des Bremers stehen 18 Toren und 8 Assists des Neu-Dortmunders gegenüber, wenngleich er in jenem Zeitraum sechs Partien mehr absolvieren konnte. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch gerade, dass Hamann ihn auch deshalb für die DFB-Auswahl ins Gespräch bringt, falls Füllkrug mal ausfallen sollte: "Ich wünsche das natürlich niemandem, aber wenn man mich fragt, wer ihn ersetzen könnte, muss ich ganz ehrlich sagen: Da bin ich bei Ducksch."

Zwar handelt es sich bei dem ehemaligen Werder-Sturmduo um unterschiedliche Spielertypen, allerdings hatte sich die jüngste Nominierung des Füllkrug ähnlicheren Union-Angreifers Kevin Behrens wohl nicht als Backup-Lösung für die Zukunft bewährt. Hamann sieht Ducksch im Vergleich zu Füllkrug und Behrens zumindest als den "besten Fußballer" für den Sturm, unabhängig von etwaigen Defiziten des Bremers im Defensivverhalten (nur fünf Zweikämpfe pro 90 Minuten, davon 40,6 Prozent gewonnen): "Wenn ich die Wahl hätte, würde ich noch einen anderen Typ wählen."

Länderspiele im November

Ducksch hofft auf EM-Nominierung

Der Experte erwähnt da zwar auch Hoffenheims Maximilian Beier, der mit seinen erst 21 Jahren im Vergleich zum gestandenen Ducksch aber "noch sehr jung" sei. Der Werder-Angreifer selbst hat nach kicker-Informationen indes noch die große Hoffnung auf eine Nominierung für die Heim-EM im kommenden Jahr. Er weiß aber auch, dass die bevorstehende Länderspielperiode in rund zwei Wochen sich wohl zunächst noch am besten für weitere Experimente und damit sein Debüt eignen würde.

"Was wahrscheinlich gegen ihn spricht, ist die Zeit", sagt deshalb auch Hamann. Andererseits hält er bis zum Turnierstart am 14. Juni 2024 auch ein Ducksch-Debüt erst im nächsten Jahr "nicht für ausgeschlossen". Überraschungen bei der Kader-Bekanntgabe hatte es in der Vergangenheit ja immer mal wieder gegeben.

Tim Lüddecke

Die DFB-Trikots von 1934 bis heute