Bundesliga

Marmoush rettet Eintracht Frankfurt gegen Wolfsburg das 2:2

Sieglos-Serien haben weiter Bestand

Marmoush bestraft passive Wolfsburger und rettet Eintracht das Remis

Rettete der Eintracht das Remis: Omar Marmoush.

Rettete der Eintracht das Remis: Omar Marmoush. IMAGO/HMB-Media

Im Krisenduell in Wolfsburg ging es für die seit fünf Spielen sieglosen Frankfurter nicht nur darum, den Negativtrend zu stoppen, sondern auch darum, das bittere Aus in der Conference League (1:2 gegen Union Saint-Gilloise) vergessen zu machen. Coach Dino Toppmöller musste dabei aber auf den angeschlagenen Mittelfeld-Stabilisator Skhiri verzichten und beorderte zudem Nkounkou, Götze und Chaibi auf die Bank. Neu dabei: Dina Ebimbe, van de Beek, Max und Startelf-Debütant Ekitiké. 

Weitaus weniger personelle Rochaden gab es bei den Niedersachsen, die zwar seit sieben Partien auf einen Sieg warteten, sich zuletzt beim 1:1 gegen Dortmund aber ordentlich präsentiert hatten. Trainer Niko Kovac beließ es im Vergleich dazu dann auch bei einem Wechsel: Im Mittelfeld vertrat Gerhardt Svanberg, der unter der Woche mit Schulterproblemen zu kämpfen hatte und sich nun auf der Bank wiederfand.

Die Partie sorgte zudem für ein Bundesliga-Novum, denn Schiedsrichter Daniel Schlager trug eine Kamera, die das Geschehen aus seiner Sicht dokumentierte - erstmals kam also die sogenannte Ref-Cam zum Einsatz. Und die zeichnete direkt mal eine ereignisreiche Anfangsphase auf.

Bundesliga, 23. spieltag

Wolfsburger Lufthoheit

Den Wölfen glückte zunächst ein Traumstart, als der Ball nach suboptimaler Abwehraktion von van de Beek und anschließendem Pfosten-Treffer von Arnold bei Wind landete. Der Däne bewies wiederum ein gutes Auge und flankte an den zweiten Pfosten zu Lacroix - 1:0 (2.).

Die Frankfurter, die im ungewohnten 4-4-2 mit Tuta auf der Sechs agierten, reagierten auf den Rückstand trotzig, erhöhten den Druck und glichen noch in der Anfangsviertelstunde aus: Max vollstreckte einen von ihm selbst eingeleiteten Angriff gekonnt aus spitzem Winkel - Ekitiké glänzte dabei mit einer sehenswerten Vorarbeit (14.).

Behrens' Premiere

Beide Teams spielten im Grunde ähnlich, man ging hohes Tempo und versuchte das Mittelfeld rasch zu überbrücken, gerne über die Flügel. Vertikalpässe waren keine Seltenheit, Ungenauigkeiten aber ebenso. Defensiv gab es auf dem holprigen Geläuf hüben wie drüben zudem immer wieder Lücken, was wiederum zu weiteren Chancen führte: Ekitikité schoss drüber (23.), Majer scheiterte an Trapp (25.), während Lacroix riskant vor dem einschussbereiten Ekitiké klärte (28.).

Insgesamt wirkte die SGE etwas anfälliger, die Verunsicherung ob des neuen Systems war den Hausherren anzumerken. Das 2:1 fiel allerdings aus einem ruhenden Ball: Wind behauptete sich bei Majers schnell ausgeführtem Freistoß am Ball und bediente Maehle, der wiederum von links zu Behrens in den Fünfer flankte. Der Stoßstürmer setzte sich im Luftduell gegen Max durch und besorgte per Kopf den Halbzeitstand (36.) - es war der erste Bundesliga-Treffer des 33-Jährigen für die Wölfe.

Spielunterbrechung nach dem Seitenwechsel

Wolfsburger Torschützen: Kevin Behrens und Maxence Lacroix (re.).

Wolfsburger Torschützen: Kevin Behrens und Maxence Lacroix (re.). IMAGO/Eibner

Die Halbzeitpause wurde von der Frankfurter Fan-Szene dann etwas verlängert, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff flogen Tennisbälle und Flummis in großer Stückzahl auf den Rasen und sorgte so für eine Spielunterbrechung. Kurioserweise hatte es in Frankfurt in der Hochphase der Fan-Proteste gegen den mittlerweile abgeblasenen Investoren-Deal der DFL keine Aktionen gegeben, nun aber schon: Der Protest richtete sich gegen den VfL Wolfsburg, den die SGE-Fans analog zu Hoffenheim und Leipzig sehr kritisch sehen.

Als nach fast zehnminütiger Pause wieder gespielt wurde, dauerte es eine Weile, bis die Partie wieder Fahrt aufnahm. Wolfsburg verwaltete die Führung und ließ wenig anbrennen, was dem VfL aber auch nicht schwerfiel, da die Eintracht zu statisch und vorhersehbar agierte. Nachdem Baku das 3:1 verpasst hatte (64.), wachten die Hausherren auf und zeigten sich nun wieder häufiger vorne. Knauff bot sich etwas überraschend die Gelegenheit zum Ausgleich, doch er schoss aus spitzem Winkel hauchzart links vorbei (69.).

In der Schlussphase spielte sich fast alles in der Wolfsburger Hälfte ab, was auch daran lag, dass der VfL den Sieg über die Zeit bringen wollte. Diese Passivität sollte bestraft werden, denn in der Nachspielzeit verlängerte der Sekunden zuvor eingewechselte Chandler den Ball in den Lauf von Marmoush, der sich bedankte und den vielumjubelten Treffer zum 2:2 markierte - es war zugleich der Endstand (90.+2).

Frankfurt gastiert kommenden Samstag bei Aufsteiger Heidenheim (15.30 Uhr). Der VfL trifft am selben Tag zu Hause auf den VfB Stuttgart (20.30 Uhr).

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt gegen VfL Wolfsburg