Bundesliga

Bayer greift nach Bayern-Rekord, Trainerdebüt und Jubiläum: Das bringt der 22. Spieltag

Leipzigs Lieblingsspieltag

Bayer greift nach Bayern-Rekord, Trainerdebüt und Jubiläum: Das bringt der 22. Spieltag

Bo Henriksen, jubelnde Leverkusener und Jubiläum zwischen Köln und Bremen (v. l.).

Bo Henriksen, jubelnde Leverkusener und Jubiläum zwischen Köln und Bremen (v. l.). imago images

Köln und Bremen feiern Jubiläum

Den 22. Spieltag eröffnen am Freitagabend (18.30 Uhr) der 1. FC Köln und Werder Bremen mit einem Jubiläum: Zum 100. Mal stehen sich die beiden Teams gegenüber, die Bilanz der bisher 99 Duelle ist ausgeglichen: Beide Vereine konnten je 36 Partien für sich entscheiden, 27-mal gab es keinen Sieger. Die Zahlen der jüngeren Vergangenheit sprechen aber für die Geißböcke, die seit elf Heimspielen gegen die Hanseaten ungeschlagen sind und damit so lange wie gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten - die letzte Niederlage datiert aus der Saison 2005/06, als Köln am Ende abstieg. Der SVW hat jedoch seine letzten beiden Partien in der Fremde zu Null gewonnen, muss aber auf Innenverteidiger Niklas Stark verzichten.

Kovac steht vor Endspiel gegen Dortmund

Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) gilt es für Niko Kovac: Der Coach des VfL Wolfsburg ist gegen Borussia Dortmund wohl zum Siegen verdammt, sonst dürften seine Tage in der Autostadt gezählt sein: "Unser Bekenntnis für die Konstellation hat unverändert Bestand, trotzdem ist klar, dass wir Ergebnisse liefern müssen", sagte VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer. Ein schwieriges Unterfangen, denn Wolfsburg verlor 15 der vergangenen 17 Duelle gegen den BVB. Der zudem als bisher bestes Team der Rückrunde ( Siege/1 Remis/0 Niederlagen) anreist und darauf hofft, dass bei Afrika-Cup-Gewinner Sebastian Haller nun auch im schwarz-gelben Dress der Knoten platzt.

Bei Henriksen-Debüt: Sieg für Mainz fast schon Pflicht

Mainz 05 hat zum zweiten Mal in dieser Saison einen Trainerwechsel vorgenommen, gegen den FC Augsburg wird in Bo Henriksen der dritte Coach in dieser Saison auf der Bank der Rheinhessen Platz nehmen. Für den Dänen ist ein Dreier gleich beim Debüt fast schon Pflicht. Denn bisher gelang dem 1. FSV nur ein Sieg in den 21 Partien, lediglich Eintracht Frankfurt stieg mit einer solchen Bilanz 1983/84 nicht ab. Damals gelang der SGE am 22. Spieltag der zweite Sieg ... Doch in Ermedin Demirovic hat Augsburg einen ausgewiesenen Mainz-Experten in seinen Reihen. Der Stürmer hat bereits viermal gegen die 05er getroffen und damit so häufig wie gegen keinen anderen Verein. Mit seinem nächsten Treffer würde er zudem den Augsburger Saisonrekord von 13 Toren einstellen. Bisher trafen lediglich Michael Gregoritsch 2017/18 und Florian Niederlechner 2019/20 so häufig.

Tore garantiert bei Hoffenheim gegen Union?

Zum fünften Mal empfängt die TSG Hoffenheim den 1. FC Union Berlin, die vorangegangenen Partien im Kraichgau waren torreich, im Schnitt fielen 4,5 Treffer. Die Chancen, einen Bundesligarekord einzustellen, stehen demnach gut. Denn in den letzten 13 Heimspielen trafen immer die TSG und der jeweilige Gegner ins Netz. Nur zwischen April 1964 und März 1965 fielen in 14 Heimspielen des VfB Stuttgart auf beiden Seiten immer Tore.

Duell der Gegensätze am Böllenfalltor

Gegensätzlicher könnten die Vorzeichen wohl kaum sein: Darmstadt 98 wartet seit drei Partien (0/1/2) auf ein Tor, Gegner VfB Stuttgart hat dagegen seine letzten drei Begegnungen allesamt gewonnen und dabei elf Tore erzielt - Ligabestwert. Und am Böllenfalltor könnte Top-Torjäger Serhou Guirassy sein Startelfdebüt in 2024 feiern. Die Lilien gewannen noch nie gegen Stuttgart (0/2/5) und warten seit 14 Partien auf einen Sieg - Vereinsnegativrekord. Die Schwaben dagegen träumen nach der jüngsten Erfolgsserie mehr denn von der Champions League, seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung landeten alle Teams mit mindestens 43 Punkten nach 21 Spieltagen am Ende auf einen der ersten vier Plätze.

Bayer kann Bayern-Rekord einstellen

Bayer Leverkusen ist in dieser Saison auch nach 31 Pflichtspielen immer noch ungeschlagen. Übersteht der Spitzenreiter auch das Gastspiel beim 1. FC Heidenheim ohne Niederlage, würde er den Bundesligarekord des FC Bayern einstellen. Der Rekordmeister überstand zwischen Dezember 2019 und September 2020 32 Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage. Doch der Aufsteiger präsentierte sich zuletzt ebenfalls in starker Form und ist seit acht Partien ungeschlagenen - die zweitlängste Serie hinter der Werkself. 

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Leipzig freut sich auf seinen "Lieblingsspieltag"

Ginge es rein nach der Statistik, würde der Sieger im Abendspiel (18.30 Uhr) zwischen RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach bereits im Voraus feststehen: Denn Leipzig hat in seinen sieben Jahren Bundesliga bisher alle Partien am 22. Spieltag gewonnen - kein anderes Team trat so oft an einem Spieltag an und hat dabei immer gewonnen. Und den Sachsen liegen die Fohlen, gegen die sie vor eigenem Publikum noch nie verloren haben (4/3/0). Gladbach wartet im Jahr 2024 noch auf den ersten Dreier. Sollte dieser aber gelingen, würde Nico Elvedi im Falle eines Einsatzes ein doppeltes Jubiläum feiern: Der Schweizer käme dann in 250 Bundesligaspielen auf 100 Siege.

Freiburg gegen Frankfurt im Duell um Europa

Den Sonntag (15.30 Uhr) eröffnen der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt. Ein wichtiges Duell im Rennen um die internationalen Fleischtöpfe: Vor dem direkten Duell belegt die SGE mit 32 Zählern Rang sechs, der SCF liegt mit 28 Punkten direkt dahinter. Eine Konstellation, die ungute Erinnerungen bei den Breisgauern an die Vorsaison weckt: Denn am 34. Spieltag gewann die Eintracht mit 2:1 gegen den Sport-Club und sicherte sich dadurch die Teilnahme am internationalen Geschäft. Mit einem Dreier im Breisgau würde die SGE dieses Mal einen vorentscheidenden Schritt machen. Zu allem Überfluss muss der SCF weiter auf Matthias Ginter (Achillessehnenreizung) verzichten, in beiden Spielen ohne den Weltmeister von 2014 gab es nichts zu holen.

Erneutes Torfestival des FC Bayern gegen Bochum?

Angst und Bange könnte dem VfL Bochum vor dem Duell ab 17.30 Uhr gegen den FC Bayern München werden. Denn seit dem Wiederaufstieg 2020/21 verlor der Revierklub bereits dreimal mit 0:7 gegen den Rekordmeister: am 5. Spieltag 2021/22 in München, am 3. Spieltag der Vorsaison zu Hause sowie in der Hinrunde in München. Es waren die drei höchsten Bundesliganiederlagen des VfL. Allerdings sind die Bochumer seit sechs Heimspielen unbesiegt und haben von den vergangenen 13 Partien vor eigenem Publikum überhaupt nur eine verloren - am 6. Spieltag mit 1:3 gegen Mönchengladbach. Spätestens nach dem 0:3 vor Wochenfrist im Topspiel bei Bayer Leverkusen schrillen beim FC Bayern die Alarmglocken, die Folgen und Konsequenzen der Niederlage über den Sommer hinaus sind noch nicht abzusehen. Nur eins ist sicher: Einen weiteren Ausrutscher in der Liga darf sich der FCB definitiv nicht mehr erlauben, in Bochum muss sich der Rekordmeister von einer anderen Seite präsentieren. 

jer, usc