2. Bundesliga

Martin Kind zu Fadenkreuz-Plakat: "Kenne das seit 20 Jahren"

Hannovers Geschäftsführer kündigt "Reaktionen" an

Kind nach Fadenkreuz-Plakat: "Ich kenne das seit 20 Jahren"

Wurde erneut Opfer geschmackloser Gesten der 96-Anhänger: Martin Kind.

Wurde erneut Opfer geschmackloser Gesten der 96-Anhänger: Martin Kind. IMAGO/localpic

"Morgen ... Sonntag", lauteten die ersten Worte, die Hannovers Geschäftsführer Martin Kind am Freitagabend in der Mixed Zone nach dem denkwürdigen 4:3 beim Hamburger SV vertröstend an die wartenden Journalisten richtete. Während der Partie, die fußballerisch einige Höhepunkte geboten hatte, war der 79-Jährige bereits zum wiederholten Male Ziel von massiven Anfeindungen der eigenen Anhänger geworden. Neben einigen Spruchbändern gegen den Investoren-Einstieg bei der DFL - wegen seiner Rolle bei der Abstimmung steht auch Kind erneut in der Kritik - war im Gästeblock außerdem auf drei Bannern jeweils ein Gesicht - unter anderem das von Kind - im Fadenkreuz abgebildet worden.

"Das kennen wir doch", erklärte Kind, der daraufhin anfügte, dass es "Reaktionen geben" wird. "Ich kenne das seit 20 Jahren, warum soll ich denn jetzt anders darauf reagieren?", so der Mehrheitsgesellschafter weiter. Es sei "der Punkt" gekommen, "wo man entscheiden muss - that's all." Dabei sei es "egal, was die Zeitungen schreiben. Wir werden das entscheiden", schloss der 96-Boss seine kurze Stellungnahme ab.

96-Sportdirektor Mann nimmt DFL in die Pflicht

Hannovers Sportdirektor Marcus Mann pflichtete dem 79-Jährigen bei und bilanzierte, dass es so "auf Dauer nicht weitergehen" darf. "Fadenkreuz-Plakate - das war schon, als es vor einiger Zeit hochgehalten worden ist, geschmacklos und ein Unding. Und das ist es heute auch noch." Als Verein könne der Zweitligist aus Manns Sicht "nicht mehr machen, als am Spieltag zu vermitteln. Ansonsten muss die DFL jetzt auch Stellung dazu beziehen."

Eine genaue Antwort auf die Frage, wie sich ein solcher "Königsweg" letztendlich darstellen könnte, konnte auch der Sportdirektor nicht liefern. "Aber es muss etwas getan werden. Das Thema muss angepackt werden."

Sein eigenes Auftreten rückte der 39-Jährige derweil in den Hintergrund, nachdem er während der rund 25-minütigen Unterbrechung mehrmals des Gespräch mit den zuständigen 96-Anhängern gesucht und geführt hatte. "Ein Spielabbruch" könne schließlich "für keinen das Ziel sein, auf gar keinen Fall."

Hannovers Lauf geht weiter

Wenngleich Manns Beweggründe beim Gang in die Fankurve nicht mit einem möglichen Punktverlust in Verbindung gestanden hätten, wäre es "für die Mannschaft natürlich definitiv nicht verdient gewesen, wenn man ihr dieses Spiel weggenommen hätte". Bis auf "zwei Gegentore" sei Mann "extrem froh", dass "eine herausragende Mannschaftsleistung" letztlich auch mit drei Punkten "belohnt worden ist."

Auf den Sportdirektor wirkt das Team von Coach Stefan Leitl "extrem stabil und in sich gefestigt, ansonsten gewinnt man hier auch nicht." Nun gehe es darum, auf den nahezu tadellosen Start ins neue Jahr aufzubauen und möglichst auch am kommenden Wochenende zu punkten, wenn mit der SpVgg Greuther Fürth ein weiterer Aufstiegsaspirant in Hannover gastiert (Freitag, 18.30 Uhr).

jko, gm

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