Bundesliga

Kovac bleibt - und benötigt schnellen Erfolg

Wolfsburgs Trainer wird auch intern kritisch bewertet

Kovac bleibt - und benötigt schnellen Erfolg

Vorerst weiter in Wolfsburg: Trainer Niko Kovac.

Vorerst weiter in Wolfsburg: Trainer Niko Kovac. Getty Images

Am Sonntag war in Wolfsburg alles wie immer an einem Tag nach einem Bundesligaspiel. Niko Kovac war nach dem 1:1 gegen Köln als Coach dabei, das Spielersatztraining fand wie geplant statt. Keine Krisensitzungen, keine Trainer, die mit ihren Entlassungspapieren vom Geschäftsstellengelände fahren. Die Luft wird definitiv dünner für Kovac beim VfL Wolfsburg, er erhält aber mindestens noch eine weitere Bewährungschance am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen die TSG Hoffenheim.

Erst einmal heißt es also weiter so, das hatte auch Sportdirektor Sebastian Schindzielorz am Samstagabend angedeutet. Das Ziel sei es unverändert, "das gemeinsam zu lösen". Mit Kovac aus der Krise, das ist die kurzfristige Hoffnung. Die Zweifel am Trainer, die in den vergangenen Monaten auch intern deutlich angewachsen sind, übersteigen noch nicht die Überzeugung, dass in der bestehenden Konstellation ein Turnaround durch Erfolgserlebnisse gelingen kann.

Kovacs Rotation zerfranste die Mannschaft

Wovon es in den zurückliegenden Monaten freilich nur herzlich wenige gab. Nur zwei Siege in den zurückliegenden 13 Partien rücken Kovac zwangsläufig und auch intern in das Zentrum der kritischen Aufarbeitung. Der Trainer hatte die neu zusammengestellte Mannschaft durch seine vielen personellen und systematischen Wechsel nach dem gelungen Saisonstart zunehmend zerfranst und findet seither nicht mehr in die Erfolgsspur zurück, obwohl er die extreme Rotation nach klaren Ansagen der sportlichen Führung mittlerweile eingestellt hat.

Die Hoffnung: Die Mannschaft ist fit und willig

Durch seine anfängliche Weigerung, sein Aufstellungswirrwarr zu verändern und sein späteres Einknicken in dieser Thematik hat Kovac innerhalb der Mannschaft zwangsläufig an Autorität eingebüßt. Was Kovac noch im Amt hält, ist die Tatsache, dass die Mannschaft fit und willig ist und zumindest nicht komplett desolat agiert. Die drei Spiele in 2024 in Mainz und Heidenheim sowie gegen Köln gingen allesamt 1:1 aus. Die Hoffnung ist es, dass mal ein Sieg die zunehmend um sich greifende Verunsicherung eindämmt. Kovac benötigt ein Erfolgserlebnis - und das sehr schnell. 

Thomas Hiete

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg gegen 1. FC Köln