Bundesliga

Union: Irritationen um Verschiebung der Pressekonferenz auf Samstag

Bjelica entschuldigt sich bei Sané

Union: Irritationen um Verschiebung der Pressekonferenz auf Samstag

Für drei Spiele mit einem Innenraumverbot belegt: Union-Coach Nenad Bjelica.

Für drei Spiele mit einem Innenraumverbot belegt: Union-Coach Nenad Bjelica. IMAGO/Matthias Koch

Am Freitag sollte beim 1. FC Union Berlin um 13 Uhr die Pressekonferenz zum nächsten Heimspiel stattfinden, das am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den SV Darmstadt 98 ausgetragen wird.

Obwohl Trainer Nenad Bjelica nach seinem zweifachen Gesichts-Schubser gegen Leroy Sané in der Partie beim FC Bayern München (0:1) vom DFB wegen unsportlichen Verhaltens mit einem Innenraumverbot für die nächsten drei Bundesligaspiele und einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro belegt wurde, hätte der Kroate natürlich dennoch die Pressekonferenz leiten können.

Podcast
Podcast
Was macht Hrubesch anders als Voss-Tecklenburg?
13:20 Minuten
alle Folgen

Am Freitagvormittag, kurz nach 10.30 Uhr, informierte der Verein die Medienvertreter jedoch davon, dass die PK um 24 Stunden auf Samstag (13 Uhr) verschoben wird.

Es wurde auch nicht wie sonst üblich auf die Teilnehmer des Vereins hingewiesen. Sowohl der Name von Bjelica als auch Kommunikationschef Christian Arbeit fehlten.

Keine Vorboten für eine Entlassung

In der Summe sorgte das bei Medienvertretern und Fans für Irritationen. Vorboten für eine Entlassung von Bjelica sollen dies aber nicht sein. Der 52-Jährige trainierte am Vormittag mit der Mannschaft. Er kam auch zusammen mit den Spielern um kurz vor 12 Uhr vom Platz.

Union will aber erst am Freitagnachmittag in Ruhe besprechen, wie die Abläufe am Spieltag sind, um alle Fragen beantworten zu können. Beispielsweise wo Bjelica platziert wird. Der Chefcoach darf sich ab 30 Minuten vor Anpfiff bis 30 Minuten nach Spielende weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten und in diesem Zeitraum mit der Mannschaft weder unmittelbar noch mittelbar in Kontakt treten.

Dass Bjelica nicht zur Pressekonferenz vor dem Spiel kommen soll, könnte eine Schutzmaßnahme sein, um ihn erstmal aus der Schusslinie zu nehmen. Sein Verhalten in München wurde von den meisten Medien und vielen Anhängern sehr kritisch gesehen.

Nenad Bjelica, Leroy Sané

Bjelica nach Eklat: "Habe reagiert, wie ich nicht reagieren sollte"

alle Videos in der Übersicht

In München übernahm in der Schlussphase in Abwesenheit von Bjelica Co-Trainer Danijel Jumic deutlich sichtbar die Initiative. Gefühlt ist Jumic auch Bjelicas erster Assistent. Der Kroate wurde Mitte November von Bjelica gleich mitgebracht. Nino Bule ein weiterer Landsmann von Bjelica, stieß erst in der vergangenen Woche dazu.

Während Bjelica sich perfekt in Deutsch artikulieren kann, ist das bei Jumic noch nicht der Fall. Diese Sprachbarriere könnte dazu führen, dass Co-Trainerin Marie-Louise Eta den Trainerstab vorerst bei den Pressekonferenzen vertreten wird.

mehr zum thema

Eta ist seit der kurzen Interims-Trainerzeit von U-19-Coach Marco Grote dabei. Sie soll so lange mitwirken, bis der derzeit pausierende langjährige Co-Trainer Sebastian Bönig wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt.

Als erste Assistenztrainerin im deutschen Männer-Profifußball hat Eta schon bundesweit für Aufsehen gesorgt. Trotz zahlreicher Anfragen hat sie seitdem aber noch keine vereinsunabhängigen Interviews geben oder öffentliche Aussagen tätigen dürfen. Das könnte sich nun ändern. Nach dem Spiel in München sprach Eta bereits für das Klub-Fernsehen über die Partie bei den Bayern.

Vielleicht gibt es an den nächsten drei Spieltagen nun so etwas wie eine Doppelspitze mit Jumic als Boss an der Bank und Eta als medialem Trainer-Sprachrohr. Fakt ist aber auch, dass nur bei einem Sieg gegen Darmstadt wieder etwas mehr Ruhe bei Union einkehren kann.

Inzwischen bewertet Bjelica sein durchaus vereinsschädigendes Verhalten auch anders als unmittelbar nach der Begegnung in München. Da hatte er sich bei Sané nicht entschuldigt.

Am Freitagnachmittag ploppte um kurz nach 15 Uhr auf seinem Instagram-Account nun diese Erklärung auf: "Ich habe diese Szene inzwischen mehrfach und in Ruhe gesehen. Ich habe in der Situation reagiert, wie ich niemals hätte reagieren dürfen. Das tut mir leid und ich möchte mich dafür bei meiner Mannschaft, meinem Verein und Leroy Sané entschuldigen."

Matthias Koch

Nenad Bjelica, Leroy Sané

Bjelica nach Eklat: "Habe reagiert, wie ich nicht reagieren sollte"

alle Videos in der Übersicht