Bundesliga

Bayer Leverkusen: Welche Folgen das Palacios-Aus hat

Kader wohl durch sieben Ausfälle gegen Gladbach ausgedünnt

Welche Folgen das Palacios-Aus hat - und welche nicht

Exequiel Palacios fehlt Bayer Leverkusen in den nächsten Wochen.

Exequiel Palacios fehlt Bayer Leverkusen in den nächsten Wochen. IMAGO/MIS

Dass der Ausfall von Exequiel Palacios die Personallage bei Bayer 04 akut entscheidend verschärft, ist offensichtlich. Mit dem Sechser, der nach einer beim 3:2-Sieg in Leipzig erlittenen Muskelverletzung im Oberschenkel bis weit in den Februar hinein pausieren muss, steigt die Zahl der fehlenden Akteure für das Spiel am Samstag gegen Gladbach auf voraussichtlich sieben.

Außer auf den argentinischen Weltmeister muss Trainer Xabi Alonso auf die ebenfalls verletzten Victor Boniface und Arthur verzichten. Genauso auf den gelbgesperrten Abwehrchef Jonathan Tah. Zudem auf Edmond Tapsoba, Amine Adli und Odilon Kossounou (alle beim Afrika-Cup), wobei das Turnier für Letzteren nach dem 0:4 von Gastgeber Elfenbeinküste gegen Äquatorialguinea am Mittwoch schon beendet sein könnte.

Es kommt kein neuer Sechser

Gegen Gladbach ist der Engpass natürlich ein Problem. Doch welche Folgen hat der Ausfall von Palacios, der auch den kompletten Februar fehlen könnte, auf längere Sicht für Bayer?

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Auf dem Transfermarkt keine - zumindest was die Zugangsseite betrifft. Einen neuen Sechser wird Leverkusen nach dem Aus für Palacios im Januar nicht verpflichten. Dafür gibt es mehrere gute Argumente. Zum einen wartet Robert Andrich seit Saisonbeginn auf eine dauerhafte Chance in der Startelf, auf der Palacios und der ebenso überragende Granit Xhaka bislang absolut gesetzt waren.

Amiri muss wohl bleiben

Jetzt einen Ersatz zu holen, wäre für den deutschen Nationalspieler ein Schlag ins Gesicht. Zum anderen bietet der Kader noch bundesligataugliche Alternativen: Zum einen Gustavo Puerta (20), der gegen Gladbach als heißer Kandidat für den Platz neben Xhaka gilt, da Andrich als Abwehrchef an Stelle von Tah benötigt wird. Zum anderen Noah Mbamba (19). Darüber hinaus hat Nadiem Amiri (27), der unter Xabi Alonso zwar meist offensiver eingesetzt wird, in der Doppelsechs schon seine Tauglichkeit nachgewiesen.

Ein absoluter Engpass droht also nicht. Und ein Ersatz auf Palacios-Niveau wäre ohnehin wohl kaum finanzierbar und auch nicht greifbar. Das Palacios-Aus hat aber Auswirkungen auf der Abgangsseite. So lässt dieses die Chancen für Amiri, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, nochmal massiv sinken, den Klub bereits im Winter verlassen zu dürfen.

Grundsätzlich würde Amiri bereits im Januar zu einem Verein wechseln, bei dem er höhere Einsatzmöglichkeiten besäße. Diese Chance hätte sich bei der weiterhin angestrebten Verpflichtung eines Stürmers, der eine Soforthilfe sein soll, zumindest prinzipiell ergeben. Hätte Bayer ohne die Verletzung von Palacios einem vorzeitigen Abgang dann doch eventuell zugestimmt.

Jetzt muss Amiri bleiben, damit die Spielerdecke nicht zu dünn wird. Dies gilt selbst, wenn ein neuer Stürmer kommt. Es sei denn, Bayer legt auch noch mit einem (Perspektiv-)Spieler für die Offensivpositionen hinter der Neun nach.

Stephan von Nocks

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