DFB-Pokal

1:0: Wolfsburg wirft Titelverteidiger Leipzig raus

RB 34 Minuten in Unterzahl

Dank Cernys Premierentreffer: Wolfsburg wirft Titelverteidiger Leipzig raus

Vaclav Cerny erzielte den entscheidenden Treffer.

Vaclav Cerny erzielte den entscheidenden Treffer. IMAGO/Christian Schroedter

Nach den jüngsten drei Niederlagen in Serie warf Wolfsburgs Trainer Niko Kovac die Rotationsmaschine an. Insgesamt acht Neue brachte der 52-Jährige im Vergleich zum 2:3 in Augsburg: Baku, Bornauw, Zesiger, Gerhardt, Cerny, Vranckx, Kaminski und Tiago Tomas rückten in die Startelf - dafür saßen unter anderem Kapitän Arnold und Torjäger Wind zunächst nur auf der Bank. Nicht nur personell nahm Kovac Änderungen vor, sondern auch an der Grundordnung (von 4-2-3-1 auf 3-4-3).

RB-Coach Marco Rose wechselte gegenüber dem 6:0-Kantersieg gegen Köln lediglich zweimal. Gulacsi startete für Blaswich im Tor (Bank) und Poulsen begann anstelle von Simakan (Bank). Leipzig veränderte ebenfalls seine Formation und kehrte zur Viererkette zurück.

Tiago Tomas verpasst frühe Führung

Trotz der zahllosen Umstellungen brauchten die Wölfe kaum Eingewöhnungszeit. Leipzig kontrollierte zwar das Spielgeschehen, gefährlicher waren aber die auf Fehler lauernden Niedersachsen.

DFB-Pokal, 2. Runde am Dienstag

Schon nach 24 Sekunden verpasste Tiago Tomas nach einem Fehlpass von Raum die Führung. Kaltschnäuziger zeigte sich noch in der Anfangsphase Mitspieler Cerny. Nach feinem Steilpass von Tiago Tomas jagte der Rechtsaußen den Ball unter die Latte (14.) - seinen ersten Treffer im VfL-Trikot feierte der Sommerneuzugang mit einem Babyjubel.

Cerny nutzt Missverständnis nicht

Der Tscheche hätte zehn Minuten nach seinem Debüt-Tor sogar sofort den Doppelpack folgen lassen können. Doch ein Missverständnis zwischen Gulacsi und Lukeba ließ er ungenutzt.

Das Missverständnis zwischen dem Schlussmann und dem Verteidiger stand sinnbildlich für Leipzigs Auftritt in den ersten 45 Minuten: Die Sachsen wirkten unkonzentriert und stellten die engmaschige VfL-Defensive daher kaum vor Probleme.

Wind schießt nur an den Pfosten

Mehr Torgefahr als im gesamten ersten Durchgang strahlte die Rose-Elf direkt nach Wiederanpfiff aus - allerdings eher zufällig. Raums abgefälschte Flanke landete am linken Lattenkreuz (47.). Mitten in die Bemühungen, den Druck zu erhöhen, leistete sich Poulsen einen Aussetzer. Der bereits verwarnte Angreifer wollte einen Ballverlust schnell wettmachen, räumte aber nur Svanberg ab und sah daher völlig zu Recht die Gelb-Rote Karte (56.).

Trotz der Unterzahl blieb Leipzig spielbestimmend - auch, weil der VfL sich weiterhin auf seine Defensivarbeit konzentrierte. Dennoch hatten die Wölfe die besseren Möglichkeiten: Kaminski schlenzte jedoch vorbei (60.) und Wind scheiterte am Pfosten (90.+6). RB prüfte Pervan hingegen nicht mehr, sodass die Hausherren den Sieg über die Zeit brachten. 

Leipzig verpasst erstmals nach drei Finalteilnahmen in Serie das Endspiel

Somit schied die Leipziger nach ihren vergangenen zwei Pokalsiegen diesmal schon in Runde zwei aus. Vor dem 0:1 hatten die Sachsen im Mai 2021 ein DFB-Pokalspiel verloren (1:4 im Endspiel gegen Dortmund).

Wolfsburg empfängt am Samstag Werder Bremen (15.30 Uhr). Leipzig ist zeitgleich beim FSV Mainz 05 zu Gast.