Nur zehn Tage nach der 0:3-Heimniederlage in der Liga traf der 1. FC Union Berlin im Pokal schon wieder auf den VfB Stuttgart - diesmal aber auswärts. Die Niederlagen-Serie der Köpenicker war zwischenzeitlich auf zehn Pleiten am Stück angewachsen, deswegen wollte Trainer Urs Fischer mit einer Systemumstellung (Vierer- statt Dreierkette) für "besseren Zugriff im Spiel" sorgen.
Schwolow muss Warmmachen abbrechen
Insgesamt gab es im Vergleich zum 0:2 in Bremen sechs Wechsel - eigentlich. Denn während Roussillon, Kral, Laidouni, Volland und Hollerbach (Startelf-Debüt) für Gosens, Bonucci, Khedira, Haberer und Aaronson begannen, musste Schwolow sein Pflichtspiel-Debüt für die Köpenicker wegen Oberschenkelproblemen nach dem Warmmachen verschieben.
Mit Rönnow im Tor stand für die Eisernen in der ersten Hälfte viel Arbeit gegen den Ball auf dem Plan. Der VfB, bei dem nach der 2:3-Niederlage gegen Hoffenheim Zagadou, Jeong und Leweling anstelle von Rouault, Millot und Silas in der Startelf standen, kontrollierte die Partie mit viel Ballbesitz und geduldigem Spiel - im letzten Drittel bot Union den Schwaben aber nur wenig an.
Beide Teams treffen Aluminium
DFB-Pokal, 2. Runde am Dienstag
So dauerte es, nach ungefährlichen Fernschüssen von Stenzel (5.) und Führich (9.), bis in die 33. Spielminute bis zur besten Chance der Gastgeber, Undav scheiterte aber am Pfosten.
Kurz zuvor hatten auch die Gäste aus Köpenick das Gebälk wackeln lassen. Laidounis Fernschuss klatschte an die Latte (28.). Ansonsten war in der Offensive von den Eisernen außer einem Fernschuss von Hollerbach (8.) und Krals Kopfball (37.), die beide das Tor verfehlten, nur wenig zu sehen.
Undav steht richtig
Das Hauptaugenmerk lag aber klar auf der Defensive, was auch aufzugehen schien - bis unmittelbar vor der Pause. Nach Itos Flanke parierte Rönnow zwar reaktionsschnell, Undav staubte aber zur 1:0-Pausenführung ab (45.).
Leweling prüft Rönnow
Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nicht. Stuttgart hatte meist den Ball, Union ackerte dagegen. In einer weiter recht chancenarmen Partie hatte Leweling die lange Zeit dickste Möglichkeit. Rönnow verhinderte erneut einen Treffer des von Union ausgeliehenen, sehr aktiven Außenbahnspielers (53.).
Die Eisernen waren durchaus bemüht, auch offensiv nach zuletzt drei Spielen ohne eigenen Treffer, etwas zu bewegen, es fehlte aber meist die letzte Genauigkeit. Diese ging in einer recht wilden Phase um die 70. Minute herum auch dem VfB ab, viele Ballverluste auf beiden Seiten waren die Folge.
Unions Sieglos-Serie geht weiter
Einen fast fatalen Fehlpass leistete sich der eingewechselte Gosens, doch der ebenfalls gekommene Silas schloss ganz knapp neben das Tor ab (82.). Insgesamt gestaltete Union das erneute Aufeinandertreffen vom Ergebnis zwar etwas ausgeglichener, am Ende stand aber die elfte Pleite in Serie zu Buche. Nach Schlusspfiff sah Trainer Urs Fischer noch die Rote Karte.
Der VfB Stuttgart zieht damit ins Achtelfinale (5. und 6. Dezember) ein. Zuvor geht es für die Schwaben am Sonntag zu Aufsteiger Heidenheim (17.30 Uhr). Union Berlin unternimmt am Samstag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt den nächsten Anlauf, endlich einmal wieder zu gewinnen.