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Everton-Verkauf: Moshiri mit 777 Partners einig

Strauchelnder Premier-League-Klub vor Besitzerwechsel

Everton-Verkauf: Moshiri mit 777 Partners einig

Längst nicht bei allen Everton-Fans beliebt: Noch-Klubbesitzer Farhad Moshiri.

Längst nicht bei allen Everton-Fans beliebt: Noch-Klubbesitzer Farhad Moshiri. IMAGO/PA Images

Mit dem Einstieg bei Hertha BSC ist der Investitionshunger der Beteiligungsfirma 777 Partners im Profifußball noch lange nicht gestillt gewesen. Künftig will der Investor aus Miami auch in der Premier League mitmischen: Am Freitag informierte der FC Everton darüber, dass sich der aktuelle Klubbesitzer Farhad Moshiri mit 777 Partners auf einen Verkauf seiner Anteile geeinigt habe, die sich auf 94,1 Prozent belaufen. Das hatte sich bereits angebahnt.

Wenn das US-Unternehmen den "Owners and Directors Test" der Premier League besteht, könnte der Besitzerwechsel nach Klubangaben schon im letzten Quartal dieses Jahres vollzogen werden. Wie viel 777 Partners für Moshiris Anteile bezahlt, gab Everton nicht bekannt.

Moshiri: "Unermessliche Veränderungen"

"Die Art des Eigentums und der Finanzierung von Spitzenfußballvereinen hat sich unermesslich verändert, seit ich vor über sieben Jahren erstmals in Everton investiert habe", zitiert der Klub den iranisch-britischen Milliardär, der seit 2016 Anteils- und seit 2018 Mehrheitseigner bei den Toffees ist. Heute befänden sich die größten Klubs im Besitz von Private-Equity-Firmen oder staatlich unterstützten Unternehmen und Fonds.

"Nach meinen langen Gesprächen mit 777 bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass sie der beste Partner sind, um unseren großartigen Klub mit allen Vorteilen ihres Multi-Club-Investitionsmodells voranzubringen", so Moshiri weiter. Hertha BSC war im März bereits der siebte Fußballklub im weltweiten Portfolio von 777 Partners, das ursprünglich aus der Versicherungsbranche kommt.

Everton ist in den vergangenen Jahren unter Moshiris Leitung sportlich und finanziell in Schieflage geraten. In der Liga verhinderte Everton zuletzt zweimal nur mit viel Glück den ersten Abstieg seit 1954, gleichzeitig droht eine empfindliche Strafe wegen möglicher Verstöße gegen die Finanzregeln der Premier League. Unter anderem bereitete dem Klub das kostspielige neue Stadion, das Ende 2024 bezogen werden soll, in Kombination mit den Folgen der Corona-Pandemie große Probleme. Viele Fans sehnen schon lange ein Ende der Moshiri-Ära herbei.

jpe