Nach einer kurzen Abtastphase, in der beide Mannschaften den Weg ins Spiel suchten, riss Hannover die Spielkontrolle an sich. Die Leitl-Elf, die mit Schaub anstelle von Tresoldi (grippaler Infekt) begann, setzte sich in der Hälfte der Osnabrücker fest - und ging mit der ersten Chance eiskalt in Führung: Nielsen wurde von Schaub geschickt und netzte humorlos mit der Picke rechts ein (21.).
Nach dem Rückstand sah VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger, wie seine auf vier Positionen veränderte Elf mutig auf den Gegentreffer reagierte. Mit den Neuen Ajdini, Gnaase, Niemann und Conteh suchten die Gäste nach einer Antwort und kamen dieser einmal ganz nahe: Nach einem Ballverlust der 96er tauchte Conteh völlig frei vor Zieler auf, setzte die Kugel aber haarscharf links am Tor vorbei (27.).
Wiemann sieht glatt Rot
6. SPieltag - 2. bundesliga
Knapp acht Zeigerumdrehungen später dann der nächste Rückschlag für den Aufsteiger: Wiemann kam gegen Nielsen zu spät und traf den Torschützen mit offener Sohle an der Wade, nach Überprüfung durch den VAR zückte Schiedsrichter Robin Braun glatt Rot (37.).
Nielsen schnürt den Doppelpack
Und die Überzahl nutzten die enorm effizienten Hausherren prompt: Teucherts abgeblockter Schuss sprang zu Nielsen, der das Leder aus kurzer Distanz zum 2:0 über die Linie drückte (45.+1). Schaub hatte kurz darauf sogar die Chance noch vor der Pause zu erhöhen, traf aus der Distanz aber nur den Pfosten (45.+3).
Nach dem Seitenwechsel brachte Schweinsteiger mit Engelhardt und Makridis zwei frische Offensivkräfte, auch Neuzugang Cuisance kam in der 64. Minute und gab sein Debüt für den VfL.
Die Neuen sollten allerdings nichts mehr bewirken, ganz im Gegenteil: Denn zu zehnt zerfielen die Osnabrücker im zweiten Durchgang in ihre Einzelteile. Nach Gnaases vergebenen Chance - er hätte beim stand von 0:2 den Anschluss erzielen können (56.) - ging es bergab.
Osnabrück gerät unter die Räder
Erst stellte Schaub per Linksschuss auf 3:0 (59.), dann erhöhte Teuchert per Doppelpack weiter (63., 71.). Trotz der hohen Führung hörten die 96er mit dem Toreschießen nicht auf, der Aufsteiger hatte den Hausherren überhaupt nichts mehr entgegenzusetzen und erlebte in Unterzahl ein Debakel, weil Köhn (77.) und Voglsammer (80.) das Ergebnis auf 7:0 hochschraubten. VfL-Keeper Grill verhinderte mit einigen Paraden sogar noch Schlimmeres.
Trotzdem stand am Ende die höchste Niederlage in der Osnabrücker Zweitliga-Geschichte auf der Anzeigetafel. Der Aufsteiger bleibt mit nur einem Zähler aus sechs Spielen Tabellenschlusslicht.
Die Hannoveraner, die mit dem Sieg nun Vierter sind , spielen am Sonntag (13.30 Uhr) beim Topspiel in Düsseldorf. Der VfL aus Osnabrück empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) den Hamburger SV.
