Bundesliga

FC Bayern verpflichtet Harry Kane für 110 Millionen Euro

Englischer Nationalstürmer kommt von Tottenham Hotspur

Rekordtransfer der Bundesliga: FC Bayern verpflichtet Kane

Jubelt ab jetzt beim FC Bayern: Harry Kane.

Jubelt ab jetzt beim FC Bayern: Harry Kane. IMAGO/PA Images

"Herzlich willkommen in München, Harry Kane", wird Bayern-Präsident Herbert Hainer in einer Pressemitteilung am Samstagmorgen zitiert: "Wir freuen uns sehr über diesen hochkarätigen Neuzugang. Der Transfer erforderte Hartnäckigkeit, Biss und Ausdauer - ein großes Kompliment an alle Beteiligten des FC Bayern bei diesen Verhandlungen mit unserem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen an der Spitze. Harry Kane wird nicht nur den FC Bayern verstärken, sondern auch der gesamten Bundesliga gut zu Gesicht stehen."

An der Säbener Straße dürfte man auf jeden Fall froh sein, dass der Transfer nun endlich in trockenen Tüchern ist, war er doch sprichwörtlich eine schwere Geburt. Über Wochen zogen sich die komplizierten Verhandlungen wie Kaugummi. Die Ausgangslage war klar: Kane hatte noch ein Jahr Vertrag in London, wollte aber nach München wechseln. Beim FC Bayern war der Engländer die Wunschlösung für die vakante Stelle im Sturmzentrum.

Das Problem: Tottenham wusste das und zeigte sich knallhart im Ablösepoker. Mehrfach ließ Spurs-Boss Daniel Levy die Bayern abblitzen, um schlussendlich doch noch klein beizugeben. Zuvor hatte Kane signalisiert, dass er - sollte kein Deal bis zum Premier-League-Start gegen Brentford vollzogen sein - die Saison in London auch zu Ende bringen würde. 

"Bayern charakterisiert seine Gewinner-Kultur"

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Tottenham lief somit Gefahr, seinen besten Spieler am Saisonende ablösefrei zu verlieren. Ein Risiko, dass die Londoner schlussendlich nicht eingehen wollten. Der Durchbruch wurde am Donnerstag erzielt, am Freitag kam der Angreifer nach München, wo er einen Medizincheck absolvierte und sich anschließend zur Säbener Straße begab, um einen Vierjahresvertrag zu unterschreiben. In München trägt er künftig die Rückennummer 9.

"Ich bin sehr glücklich, jetzt ein Teil des FC Bayern sein zu können", erklärt Kane in einem ersten Statement: "Der FC Bayern ist einer der größten Klubs der Welt und ich habe immer gesagt, dass ich mich in meiner Karriere auf dem höchsten Level bewegen und beweisen möchte. Den FC Bayern charakterisiert seine Gewinner-Kultur - es fühlt sich sehr gut an, hier zu sein."

Die Spurs verlieren mit Kane zwar ihren prägenden Spieler der vergangenen Jahre, überraschend kam das nicht, wie Spurs-Coach Ange Postecoglou betonte: "Wir wussten, dass es so kommen würde." Die Bundesliga hat also eine neue Attraktion, die Londoner kassieren derweil dafür ein "Schmerzensgeld" von 100 Millionen Euro.

Viele Tore, aber (noch) keinen Titel

Seit 2013 stürmte Kane bei Tottenham Hotspur und hinterließ dabei tiefe Spuren: 257 Tore in 386 Spielen sind eine beeindruckende Bilanz, lediglich mit einem Titel klappte es bislang nicht für den 30-Jährigen, der dreimal Torschützenkönig der Premier League war (2015/16, 2016/17 und 2020/21). "Seine Leistungen stehen für sich selbst. Sein Platz bei den Fans steht für sich selbst", meinte daher auch Postecoglou anerkennend.

Harry Kane

Kane setzt neue Bayern-Maßstäbe: "Bei ihm liegen wir weit über 100 Millionen Euro"

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"Es war ein längerer Prozess, aber nun sind wir umso glücklicher, dass Harry Kane ab sofort das Trikot des FC Bayern München tragen wird", wird Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender, zitiert: "Harry Kane war von Beginn an unser absoluter Wunschspieler, der sportlich wie charakterlich perfekt zu uns und zur DNA des Klubs passt. Mittelstürmer von Weltklasseformat waren immer ein wichtiger Faktor, wenn der FC Bayern seine größten Titel gefeiert hat, und wir sind überzeugt, dass Harry Kane diese Erfolgsgeschichte fortsetzen wird. Unsere Fans können sich auf einen der besten Goalgetter unserer Zeit freuen."

Seinen Torriecher bewies Kane auch in der Nationalmannschaft (58 Tore in 84 Länderspielen) - bei der WM 2018 wurde er mit sechs Treffern Torschützenkönig. Wie man Tore erzielt, weiß der Stürmer mit Gardemaß also nur zu gut, nun dürfte er beim FC Bayern lernen wollen, wie das mit den Titeln geht.

drm, msc

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