Bundesliga

Isco über die Verhandlungen mit Union: "Es war ungeheuerlich"

31-Jähriger tritt nach geplatztem Wechsel nach

Isco über die Verhandlungen mit Union: "Es war ungeheuerlich"

"... aber zehn Minuten später rufen sie mich ein drittes Mal an": Isco ist auf Union nicht gut zu sprechen.

"... aber zehn Minuten später rufen sie mich ein drittes Mal an": Isco ist auf Union nicht gut zu sprechen. picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Isco unter Wettbewerbsbedingungen auf einem Fußballplatz? Das ist schon eine ganze Weile her. Sein letztes Pflichtspiel bestritt der Mittelfeldspieler am 9. November 2022 für den FC Sevilla beim 1:2 gegen Real Sociedad, ein geplanter Wechsel in der Winterpause zu Union Berlin platzte im letzten Moment.

Union-Sportchef Oliver Ruhnert erklärte damals: "Wir mussten feststellen, dass die vorher besprochenen Dinge von Seiten der Spieleragentur anders waren. Bevor man einen Medizincheck durchführt, sind ja alle Dinge besprochen und waren für uns klar. Dann wurden nochmal Änderungen am Vertrag gewünscht." Danach habe man bei den Köpenickern gesagt: "Das geht so nicht." Iscos Berater-Agentur behauptete hingegen, Union sei nicht bereit gewesen, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen.

Und was sagt Isco?

In einem Interview mit der "Marca" ging er auf die damaligen Vorgänge ein. "Was da in Berlin passiert ist ... das war ungeheuerlich", sagte der 31-Jährige. Sein Berater Jorge Mendes habe ihm einen Tag vor Schließung des Transferfensters über das Angebot aus Berlin informiert und es als "sehr gut" beschrieben. Isco habe sich daraufhin näher über den Klub informiert. "Sie waren in der Bundesliga sehr gut, sie waren in der Europa League, der Vertrag war gut, das Projekt sah gut aus. Also habe ich zugesagt."

Laut Isco wurde ihm daraufhin der Vertrag zugeschickt, diesen habe er an seinen Anwalt weitergeleitet. Alles sei in Ordnung gewesen. "Es war alles erledigt. Ich mache meine Fotos, winke in die Kamera ... das Übliche. Und wir machten einen Termin für die ärztliche Untersuchung am nächsten Tag."

Innerhalb von fünfzehn Minuten hatten sie die Hälfte meines Vertrags geändert.

Isco über die Verhandlungen mit Union Berlin

Am nächsten Tag sei ihm auf dem Weg zum Krankenhaus von Union mitgeteilt worden, dass er nicht für die Europa League gemeldet werden könne. "Und ich sagte: 'Das sagen Sie mir jetzt? Ihre Antwort war, dass sie es bis zum Schluss versucht haben." Nach dem bestandenen Medizincheck und auf dem Weg zur Vertragsunterzeichnung habe er den nächsten Anruf erhalten mit der Information, dass der Vertrag doch geringer dotiert sei. Er habe die Änderungen akzeptiert, "aber zehn Minuten später rufen sie mich ein drittes Mal an und sagen, dass der Betrag für die nächste Saison nicht mit dem Vertrag übereinstimmt und dass er überarbeitet werden muss. Und da bin ich aufgestanden. Ich reiste mit großen Erwartungen und Aufregung zu einem Team, das in der Europa League spielt, und innerhalb von 15 Minuten hatten sie die Hälfte meines Vertrags geändert. Ein Vertrag, der sowohl von uns als auch von ihnen akzeptiert und überprüft wurde."

Isco habe dies als "Mangel an Respekt" empfunden. "Ich bin keine 18 Jahre alt, und es ist nicht der erste Vertrag, den ich unterschreibe, also habe ich gesagt, dass ich so etwas nicht unterschreibe." 

Isco hält sich fit und sondiert die Angebote

Unterschrieben hat er seitdem nirgends mehr. Aktuell absolviert Isco individuelle Einheiten in einem Trainingszentrum. Fünfmal die Woche steht er mit einem eigenen Trainer auf dem Platz, auch am Wochenende hält er sich fit. "Es stimmt, dass ich Angebote habe, aber ich will keinen Fehler machen oder einen weiteren falschen Schritt in meiner Karriere machen", sagte der ehemalige spanische Nationalspieler. "Ich bin jung und habe noch viele Jahre Fußball auf gutem Niveau vor mir. Jetzt liegt es an mir, das zu beweisen." Auch Klubs aus Katar und Saudi-Arabien seien "mit hohen Summen" an ihn herangetreten, "aber ich will spielen, mich messen und Spaß haben".

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