Nach dem erfolgreichen Abstiegskampf rief Pellegrino Matarazzo am Sonntagnachmittag erstmals als Hoffenheimer Cheftrainer seine Mannschaft zu einer Vorbereitung zusammen. Im Februar hatte der 45-Jährige von heute auf morgen übernommen und war auf eine desolate Truppe getroffen, die erst nach fünf Niederlagen nacheinander zu punkten begann. Nach einer gezielten Vorbereitung soll die TSG unter seiner Leitung nicht nur auf Anhieb schlagkräftig sein, sondern auch wieder verstärkt den spielerischen Ansatz auf den Rasen bringen, der die Kraichgauer einst auszeichnete.
Zunächst aber muss Matarazzo ohne seine Stars und auch - noch - ohne wirklich namhafte Verstärkungen auskommen. Zwar tummelten sich zur ersten Einheit 22 Akteure auf dem Trainingsgelände in Zuzenhausen, allerdings fehlten noch zahlreiche Nationalspieler, die nach Länderspieleinsätzen noch länger ihren Urlaub genießen.
So fehlten neben Rückkehrer Florian Grillitsch auch Stammkräfte wie Ozan Kabak, Ihlas Bebou, Andrej Kramaric, Diadie Samassekou, Kasim Adams oder die beiden deutschen U-21-Auswahlspieler Angelo Stiller und Finn Ole Becker. Mit deren Rückkehr ist am 12. Juli zu rechnen, Star Kramaric soll dem Vernehmen nach erst zum Trainingslager in Kitzbühel (15. bis 22. Juli) wieder dazustoßen.
Neben Grillitsch sind auch die Eigengewächse Marco John aus Fürth und Maximilian Beier aus Hannover nach ihren Leihen ins gewohnte Umfeld zurückgekehrt und sollen nun gereift eingegliedert werden. Nächste Schritte sollen auch Talente aus dem eigenen Stall wie Tom Bischof, Umut Tohumcu oder Muhammed Damar gehen, zusätzlich dürfen sich bis auf Weiteres Joshua Quarshie (18) und Bambasé Conté (19) bei den Profis bewähren.
Wer noch gehen soll
Einziger echter Neuzugang ist bislang Mittelfeldspieler Julian Justvan, der für 1,5 Millionen Euro vom Zweitligisten aus Paderborn zur TSG gestoßen ist. Mit Marius Bülter (ca. 3 Mio. aus Schalke) bahnt sich unterdessen der nächste Transfer an. Weiterhin fahndet die TSG nach schlagkräftigen Verstärkungen vor allem für die linke Abwehrseite sowie für das Angriffszentrum.
Aber auch auf der Abgabeseite soll die Liste durchaus noch anwachsen. Adams und Samassekou sind ebenso wie Jacob Bruun Larsen und Melayro Bogarde Verkaufskandidaten, auch Munas Dabbur würde Hoffenheim ein Jahr vor Vertragsende keine Steine in den Weg legen. Auch Stiller werden angesichts wachsender Konkurrenz Abwanderungsgedanken nachgesagt.
Noch offen ist, ob Ermin Bicakcic, der vertragslos beim Auftakt fehlte, einen neuen Vertrag bekommt und damit der TSG weiter erhalten bleibt, man befinde sich in "vertrauensvollem, freundschaftlichem Austausch" versicherte Hoffenheims neuer Geschäftsführer Sport, Alexander Rosen.
