2. Bundesliga

Paderborn: Lukas Kwasniok kehrt zum Trainingsauftakt zurück

Nach Festnahme auf Mallorca

Kwasniok kehrt zum Trainingsauftakt zurück - Paderborn kündigt "Nulltoleranzlinie" an

Steht ab Sonntag wieder auf dem Paderborner Trainingsplatz: Lukas Kwasniok.

Steht ab Sonntag wieder auf dem Paderborner Trainingsplatz: Lukas Kwasniok. picture alliance/dpa

Am Sonntagmittag begeht der SC Paderborn mit einer öffentlichen Einheit im Trainingszentrum den Start in die Saisonvorbereitung. Mit dabei sein wird auch der Chefcoach. Was bei den meisten anderen Vereinen keine Erwähnung wert ist, ist im Fall der Paderborner nicht ganz selbstverständlich.

Trainer Lukas Kwasniok war vor dem letzten Saisonspiel des SCP vor rund einem Monat auf Mallorca in Gewahrsam genommen und wenig später ohne Auflagen wieder entlassen worden. Nach örtlichen Medienberichten hatte eine junge Frau an der Hotelrezeption darüber berichtet, auf ihrem Zimmer sexuell missbraucht worden zu sein. Die Frau zeigte Kwasniok demnach an. Offiziell hatten weder Polizei noch Verein etwas zu den Gründen der Festnahme mitgeteilt. Kwasniok hatte daraufhin beim letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:1) ausgesetzt, "um die Ereignisse zu verarbeiten".

Zum Trainingsauftakt ist Kwasniok nun wieder zurück - und hat sich gegenüber Klubmedien auch zu den Vorwürfen geäußert. "Grundsätzlich habe ich nichts Unrechtes getan", wird er zitiert. "Ich bleibe sehr zuversichtlich und schaue positiv auf das laufende Verfahren."

Wir nehmen Anschuldigungen dieser Art ernst und fahren dabei ganz klar eine Nulltoleranzlinie.

Paderborns Präsident Thomas Sagel

Paderborns Präsident Thomas Sagel bekräftigte den Wunsch, die Zusammenarbeit mit Kwasniok fortzusetzen, stellte aber auch klar, die Vorkommnisse auf Mallorca nicht außer Acht lassen zu wollen. "Wir als Verein nehmen Anschuldigungen dieser Art ernst und fahren dabei ganz klar eine Nulltoleranzlinie", wird Sagel vom Verein zitiert. "Insofern haben wir das laufende Verfahren im Blick und werden gegebenenfalls auch angemessen reagieren." Je nach Verlauf des Verfahrens könnte Kwasniok also vom Verein entlassen werden.

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte der SCP bekanntgegeben, es gelte die Unschuldsvermutung, man wolle die vertragliche Zusammenarbeit fortsetzen. Kwasnioks Arbeitspapier beim Zweitligisten ist noch bis 2025 gültig. "In einem Gespräch mit Lukas Kwasniok haben wir ihm bis dahin aber auch unsere Unterstützung versichert", wird Sagel nun weiter zitiert. "Wir haben gemeinsam noch viel vor und streben für die neue Spielzeit das bestmögliche sportliche Ergebnis an." Die letzte Saison schloss Paderborn als Tabellensechster ab.

mib

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