2. Bundesliga

Rostock: Mit Hinterseers Cleverness zum Klassenerhalt?

Hansa ist das Team der Stunde

Rostock: Mit Hinterseers Cleverness zum Klassenerhalt?

Lukas Hinterseer ist bei Hansa Rostock plötzlich wieder gesetzt.

Lukas Hinterseer ist bei Hansa Rostock plötzlich wieder gesetzt. IMAGO/foto2press

Der FC Hansa Rostock ist die Mannschaft der Stunde in der 2. Bundesliga. Kein anderes Team fuhr in den vergangenen vier Spielen so viele Zähler ein wie die Kogge: zwölf von zwölf möglichen Punkten. Ein Formhoch - zum bestmöglichen Zeitpunkt der Saison. Stand man nach 28 Spieltagen noch mit 25 Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz und hatte vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, hat man nun mit 37 Punkten bereits einen ebenso großen Vorsprung auf Relegationsplatz 16.

Was Mitte April nach dem 0:3 in Paderborn, inklusive dem man nur einen Punkt aus den vergangenen acht Partien eingefahren hatte, unmöglich schien, kann am Sonntag (13:30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Nürnberg plötzlich perfekt gemacht werden: Der Klassenerhalt im Unterhaus, und das bereits vorzeitig. Ein Sieg beim krisengebeutelten 1. FC Nürnberg, der selbst noch mittendrin im Abstiegskampf steckt, würde jegliche Restzweifel nehmen, sollte am Vortag nicht schon der SC Paderborn mithelfen - und mit einem Sieg in Bielefeld (aktuell 16.) den Jubel von der Couch aus ermöglichen. 

Schwartz' Punkteschnitt ist der eines Spitzenklubs

Erst acht Spiele ohne Sieg, dann deren vier in Folge: An der Ostsee hat offensichtlich ein Umschwung stattgefunden. Der zweite Trainerwechsel der Saison - auf Härtel-Nachfolger Patrick Glöckner folgte Alois Schwartz - scheint endlich zu fruchten. Zwar verlor man auch unter dem 56-Jährigen die ersten drei Spiele, doch der Punkteschnitt von 1,71 liest sich mittlerweile mehr wie der eines Aufstiegsaspiranten denn eines Abstiegskandidaten. 

Der jüngste Erfolg hat mehrere Gesichter, doch sicher auch das von Lukas Hinterseer. Der 32-jährige Stürmer kam im Sommer von Hannover 96 und durchlebt seither eine Achterbahnfahrt der Gefühle. War der Österreicher unter Jens Härtel noch regelmäßig im Einsatz, stand er unter Glöckner nur noch einmal für vier Minuten auf dem Platz. Nach der Winterpause war er dann gar sechs Spiele in Serie nicht im Spieltagskader - und erlebt nun unter Schwartz eine Renaissance. Seit der 2:3-Niederlage gegen Holstein Kiel, bei der er sich prompt mit einem Tor für das Vertrauen bedankte, steht Hinterseer in der Startelf, Konkurrent John Verhoek bleibt nach der dritten Sperre (zweimal Gelb-Rot, einmal fünfte Gelbe Karte) seither nur die Jokerrolle.

Schwartz erteilt Hinterseer Startelf-Garantie

Dabei glänzt Hinterseer nicht gerade als Torgarant, seit dem Kiel-Spiel kam kein weiterer Treffer hinzu. Was Schwartz aber dennoch auf den Stürmer setzen lässt, verriet er der Ostsee-Zeitung: "Lukas hilft Kai Pröger und Nils Fröling beim ersten Anlaufen und macht das richtig gut. Er arbeitet defensiv einfach gut für die Mannschaft." Beim jüngsten Sieg gegen Schwartz' Ex-Klub Sandhausen bereitete er zudem die frühe Führung durch Fröling vor, während Verhoek erst in der Schlussphase ins Spiel kam. "Johnny hatte ein bisschen Probleme, und dann war da ja auch die Gelb-Rote Karte in Magdeburg", so Schwartz, der erklärte: "Lukas hat diese Chance genutzt". 

Auch in Hinblick auf das Spiel in Nürnberg ließ sich Schwartz ein wenig in die Karten gucken. Zwar lobte er Verhoek für dessen "Mentalität", "Leidenschaft" und "robuste Zweikampfführung", doch gegen eine Nominierung Hinterseers, der es laut Schwartz "ein bisschen schlauer" als sein Konkurrent macht, spricht nach vier Siegen in Serie wenig: "Bei Lukas hat es funktioniert, deswegen hat er die Nase vorn."

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