Youngsters unter sich: Lukas Schmitz (li.) und Christoph Moritz nehmen Markus Berg in die Zange. picture-alliance
Schalke-Coach Felix Magath stellte sein Team nach dem 2:1-Sieg in Stuttgart auf zwei Positionen um und brachte Zambrano und Altintop für Höwedes und Rakitic.
Beim HSV setzte Trainer Bruno Labbadia nach dem 1:0-Auswärtserfolg in der Europa League bei Celtic Glasgow an Stelle von Jansen auf Trochowski.
Ohne große Vorreden begannen beide Mannschaften offensiv. Berg auf der einen (4.) sowie Kuranyi auf der anderen Seite (7.) hatten gleich Großchancen zur Führung.
Es entwickelte sich eine temporeiche und intensive Partie, technisch mit Vorteilen für die Gäste. Die nächste Möglichkeit aber hatte die Magath-Elf, die nach abgewehrter Ecke blitzschnell umschaltete: Farfan scheiterte jedoch aus halbrechter Strafraumposition an Rosts Fußabwehr (14.).
Hamburg hatte mehr Ballbesitz, suchte aber die Lücke im Deckungsverbund der zweikampfstarken Schalker in der Folge vergebens - spätestens Mitte der gegnerischen Hälfte war der Ball weg. Nachdem aber auch die Konter der "Königsblauen" meist schon im Ansatz stecken blieben, beharkten sich die Kontrahenten längere Zeit im Mittelfeld.
Vorübergehend war das Tempo raus aus der Partie. Elia zog dieses wieder an, und wie: Der Niederländer düpierte Zambrano und machte sich nach blitzschnellem Antritt auf den Weg in den Strafraum. Fast von der Grundlinie legte der Flügelflitzer klug zurück, Berg rauschte heran und vollendete per Linksschuss aus acht Metern flach ins rechte Eck (26.).
Die "Königsblauen" hatten fast postwendend die Möglichkeit zurückzuschlagen: Doch Kuranyi übersah den besser postierten Farfan in der Mitte und scheiterte mit seinem Schrägschuss aus 13 Metern an Rost (28.).
Bis zur Pause kontrollierten die Labbadia-Schützlinge die Begegnung. Die Magath-Elf mühte sich redlich, doch es fehlte am Esprit, um die sichere Abwehr der Gäste in die Bredouille zu bringen. Einzig ein 22-Meter-Freistoß von Westermann rief den ganz sicheren Rost auf den Plan. Von anderem Kaliber war da die Möglichkeit von Trochowski, dessen Schrägschuss Neuer famos parierte (43.).
Sekunden vor dem Pausenpfiff sah der Schalker Keeper allerdings schlecht aus: Trochowski trat in halblinker Position aus fast 30 Metern zum Freistoß an. Neuer rechnete wohl mit einer Flanke, doch der Nationalspieler schoss direkt ins rechte Eck und überraschte damit den Schlussmann - 0:2!
Der 10. Spieltag
Mit Rakitic für Mineiro stellte Schalke zu Beginn von Durchgang zwei die Zeichen auf noch mehr Offensive. Doch Hamburg war sofort wieder hellwach und stand nach Pitroipas Sololauf dicht vor dem dritten Tor (47.).
Stattdessen war S04 nur wenig später wieder im Spiel: Rafinha hatte rechts ganz viel Platz und Zeit zur genauen Flanke. Kuranyi setzte sich am linken Fünfereck gegen Demel durch, sein Kopfball prallte vom rechten Innenpfosten ins Netz (50.).
Euphorisiert vom 1:2 drückten die "Königsblauen" aufs Tempo. Der HSV bekam Probleme, Mathijsen und Elia sahen binnen zwei Minuten Gelb. Und die Schwierigkeiten der Gäste sollten sich noch verschärfen: Zé Roberto spielte zurück und überraschte damit Rozehnal, der das Laufduell gegen Kuranyi verlor, den Angreifer kurz vor dem Strafraum foulte und wegen Notbremse raus musste (61.). Bordon trat zum fälligen Freistoß aus zentraler Position aus 18 Metern an. Rost parierte den fulminanten Schuss des Brasilianers in Weltklasse-Manier, war aber beim Kopfball des nachsetzenden Schmitz machtlos - der Ausgleich (62.)!
Labbadia reagierte, brachte Boateng für Pitroipa (63.). Klar, dass die Hanseaten nun tiefer standen und mehr Zweikämpfe bestritten. Kapitän Jarolim, bereits Gelb-verwarnt, stand dicht vor der Ampelkarte und wurde von Labbadia vom Feld beordert - Tavares kam (71.).
S04 drängte, doch mehr als Weitschüsse der Youngster Schmitz (70.) und Moritz (72.) resultierten aus den Bemühungen zunächst nicht. Magath wollte gewinnen - mit Kenia für Schmitz wurde es noch offensiver (77.).
Der Schuss aber ging zunächst nach hinten los. Der HSV, der vorher kaum noch zu Entlastung kam, schockte die Gastgeber: Nach einem Traumsolo an vier Gegnern vorbei passte Zé Roberto genau in den Lauf von Berg, der die Nerven behielt und aus elf Metern an Neuer vorbei einnetzte (80.).
Schalke blies zur Schlussoffensive. Kuranyi scheiterte per Kopf (87.), war aber drei Minuten später zur Stelle: Farfan wechselte links raus zu Westermann. Der Verteidiger flankte ans rechte Fünfereck, wo Kuranyi vor Mathijsen am Ball war und aus kurzer Distanz einnickte.
Asamoah hatte in der Nachspielzeit gar die Siegchance, platzierte aber genau auf Rost (90.+3).
Schalke gastiert am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals bei Zweitligist 1860 München, am Samstag kommen in der Meisterschaft die Leverkusener nach Gelsenkirchen. Der HSV schaut im DFB-Pokal nach dem Aus gegen Osnabrück nur noch zu. Das nächste Pfichtspiel ist die Heimaufgabe gegen Gladbach in der Liga am Samstag.