Bundesliga

"Das bleibt haften": VfL-Profis werden zu Zugbegleitern

Nach Zwischenfall Ende Oktober

VfL-Profis werden zu Zugbegleitern - Schmadtke: "Das bleibt haften"

IMAGO/regios24

So laut wie in der Woche im Oktober nach der Wolfsburger "Masken-Affäre" ist Jörg Schmadtke selten geworden in den vergangenen viereinhalb Jahren, die er nun für den VfL arbeitet. "Es ist sehr deutlich übermittelt worden, was ich von der ganzen Geschichte gehalten habe. Es war ein Monolog", berichtet der Geschäftsführer, der schon damals auch öffentlich Klartext gesprochen hatte: "Das, was passiert ist", sagte er, "ärgert mich extrem. Die Jungs sollten anfangen, den Kopf einzuschalten."

Das taten sie, nachdem ein WDR-Journalist den ICE-Vorfall öffentlich gemacht hatte. Kapitän Maximilian Arnold berichtet, dass der Mannschaftsrat entschlossen habe, in naher Zukunft einen Tag als Zugbegleiter unterwegs zu sein. "Es wird bestimmt mal ganz gut, über den Tellerrand hinauszuschauen", erklärt der 28-Jährige. "Ich glaube, dass wir sehen, wie nervig es sein kann, immer wieder betonen zu müssen, dass die Masken aufgesetzt werden müsse." Eine Maßnahme, hofft Arnold, die helfen werde, "einfach mal den Beruf kennenzulernen und diesen zu respektieren".

Schmadtke: "Signalisiert, dass die Spieler verstanden haben"

Und eine Idee, die Boss Schmadtke, der im Oktober mit Konsequenzen gedroht hatte ("Wenn es noch einmal passiert, werden wir nur noch mit dem Bus durch die Gegend fahren"), begrüßt. "Das ist eine gute Symbolik, die deutlich signalisiert, dass die Spieler verstanden haben, dass sie deutlich über das Ziel hinausgeschossen sind und was falsch gemacht haben. Das ist für mich sinnhafter, als wenn sie einen Betrag XY an welche Institution auch immer spenden wollen. Das wird schnell vergessen." Im Gegensatz zur vorgesehenen Extraschicht im Zug, die bereits in Abstimmung mit der Deutschen Bahn geplant wird. "Einen Tag als Zugbegleiter durch Deutschland zu fahren, das bleibt ein bisschen haften."

Das alles soll möglichst noch bis Ende Januar stattfinden, wenn Manager Schmadtke den VfL verlässt. "Es muss natürlich auch ein bisschen in unseren Vorbereitungsplan passen. Aber wir werden einen Termin finden." Vielleicht sogar bei der Reise zu einem Auswärtsspiel? "Zum Beispiel", sagt Schmadtke, "das wäre eine gute Maßnahme."

Thomas Hiete

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