Bundesliga

Windhorst-Sprecher dementiert Verpfändung der Anteile

Wirbel nach Bericht in "Business Insider"

Windhorst-Sprecher dementiert Verpfändung der Anteile

Sein Investment bei Hertha sorgt immer wieder für Schlagzeilen: Lars Windhorst.

Sein Investment bei Hertha sorgt immer wieder für Schlagzeilen: Lars Windhorst. imago images/Bernd König

Windhorst hat seit Mitte 2019 insgesamt 374 Millionen Euro in den Klub investiert und dafür 64,7 Prozent der Anteile an der Hertha BSC KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien) erworben. Die Anteile hält Peil Investment B.V., eine Tochter der Unternehmensgruppe Tennor Holding B.V. Nach Informationen von "Business Insider" habe sich vor wenigen Tagen ein Notar aus Amsterdam bei Hertha gemeldet und in einer Mail die Zwangsversteigerung der niederländischen Peil Investment B.V. angekündigt. Würde Peil Investment versteigert, würden damit auch die Anteile an Hertha versteigert. Der Notar soll sich dem Vernehmen nach an den Klub gewendet haben, um sich nach dem Wert der Anteile zu erkundigen. Hintergrund soll laut dem Magazin ein finanzieller Engpass Windhorsts im Sommer 2020 gewesen sein. Die S4 Limited, eine Firma mit Sitz auf den Isle of Man, habe Windhorst seinerzeit ein kurzfristiges Darlehen in Höhe von 25 Millionen Euro gewährt. "Business Insider" schreibt unter Bezug auf die niederländischen Gerichtsakten, dass Tennor "als Sicherheit für die Zahlung und Rückzahlung des Darlehensbetrags (...) der S4 Limited ein Pfandrecht (...) an allen Anteilen am Kapital von Peil Investment" gewährt habe.

In den Justizakten heiße es weiter, dass Tennor versäumt habe, den geforderte Betrag fristgerecht und vollständig zurückzuzahlen. Es sei dann versucht worden, den Restbetrag über den Rechtsweg zu bekommen. Am 1. April 2021 entschied die "Rechtbank Amsterdam" im Namen des Königs, dass ein Notar eine Zwangsversteigerung organisieren und durchführen müsse, bei der "Peil Investment verkauft und an den Meistbietenden übergeben werden" solle.

Jetzt, ein Jahr später, bekommt die Angelegenheit - offenbar durch den Anruf eines Notars in Berlin - eine neue Dynamik. Windhorst-Sprecher Andreas Fritzenkötter sagte dem kicker am Mittwochabend: "Die Anteile Peil Investment sind weder verpfändet noch droht eine Zwangsversteigerung." Der von "Business Insider" beschriebene Vorgang "entspricht nicht den aktuellen Tatsachen, sondern ist längst erledigt", erklärte Fritzenkötter. "Die behauptete Bestätigung des Notars, Vorbereitungen zur Zwangsversteigerung eingeleitet zu haben, gibt es nicht. Von der Kanzlei Noerr (europaweit agierende Wirtschaftskanzlei mit Sitz in München, d. Red.) wissen wir, dass der Notar sein Schreiben in dieser Angelegenheit als Irrtum und Fehler umgehend zurückgezogen hat."

Auch Windhorst selbst reagierte am Mittwochabend und verkündete via Twitter: "Klares Dementi zum Business Insider: Die Hertha-Anteile der Peil Investment sind weder verpfändet noch werden sie zwangsversteigert! Unser Statement bringt Business Insider leider erst hinter der Paywall, wo es kaum einer sieht. Nicht sehr fair!"

Steffen Rohr