Haben den Durchblick: Bielefelds Schuler (li.) und Hannovers Rosenthal. dpa
Auf das deutliche 0:3 auf Schalke reagierte Bielefelds Coach Ernst Middendorp mit zwei Änderungen in der ersten Elf: Korzynietz und erstmals von Beginn an Neuzugang Kampantais begannen für Rau und Masmanidis. Schuler rückte wieder auf seine angestammte linke Abwehrseite. Hannovers Coach Dieter Hecking drückte seinen Ärger über das 0:3 gegen Leverkusen in drei personellen Änderungen aus: Stajner blieb ganz zu Hause, Lala und Kleine rückten auf die Bank. Es starteten der wiedergenesene Tarnat, Schulz und Bruggink.
Die Gastgeber betraten den Platz mit mehr Elan und Schwung. Bielefeld führte die Zweikämpfe energisch und versuchte zielstrebig nach vorne zu spielen. Da aber zumeist der letzte Pass nicht gelang und Hannover über weite Strecken nur auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht war, entwickelte sich eine in der ersten Hälfte zähe Begegnung. Nur dank eines doppelten Abwehrfehlers der Niedersachsen durften die Bielefelder beinahe kurz nach dem Anpfiff jubeln. Nachdem Tarnat einen Einwurf durch die Beine rutschen ließ vertändelte Vinicius fahrlässig im Fünfmeterraum den Ball gegen Kucera. Wichniarek kam frei aus sechs Metern zum Schuss, die Kugel rutschte ihm aber über den Spann und von dort aus neben das Tor (5.).
Da von Hannover lange nichts zu sehen war, und Bielefeld auch über Standards keine Torgefahr entwickeln konnte, war nun lange Leerlauf angesagt. Bei Fahrenhorsts Einsatz gegen Kucera (24.) im Strafraum blieb die Pfeife von Schiedsrichter Knut Kircher stumm. Wichniarek traf aus sehr spitzem Winkel und nach einem Missverständnis mit Mijatovic aus spitzem Winkel nur das Außennetz (33.).
Der 7. Spieltag
Hannovers erster Schussversuch datierte aus der 36. Minute: Schulz legte sich den Ball aus 20 Metern Entfernung auf den linken Fuß, schoss aber schwach und weit rechts neben das Tor. Kurz vor der Pause dann doch noch Aufregung vor den Toren: Erst vergab Hanke ganz alleine vor Hain aus acht Metern kläglich (40). Danach brannte es lichterloh vor Enkes Kasten. Kampantais hatte aus elf Metern abgezogen, doch der 96-Keeper war blitzartig unten und klärte mit dem rechten Fuß (42.).
Nach der Halbzeit kam Hannover besser in Fahrt. Zunächst traf Huszti per Kopf nur den Pfosten (51.), dann lief Bruggink aus 20 Metern zentraler Position zum Freistoß an und Wichniarek wehrte den Ball im Strafraum mit der Hand ab (54.). Vom Punkt zielte Huszti genauer als kurz zuvor und traf knapp neben dem rechten Pfosten ins Tor (55.).
Alles Vergebens: Beim Elfmeter ist Hain machtlos. dpa
Die Führung gab den Gästen nun deutlich Selbstvertrauen, da auch die Ostwestfalen sich nicht hängen ließen entwickelte sich nun ein beherzt geführtes Spiel. Der Gastgeber setzte nun auf Körpereinsatz und hatte durch Wichniarek auch umgehend den Ausgleich auf dem Fuß: Doch der tolle Drehschuss des Polen von der linken Seite touchierte nur die Latte, sonst wäre Enke machtlos gewesen (61.). In der Folge machte Bielefeld nun auf, während Hannover sich mehr und mehr aufs Kontern verlegte. Rosenthal bekam bei einer guten Möglichkeit den Ball nicht mehr an Hain vorbei (69.), doch kurz vor Schluss war es Pinto mit einem klassischen Joker-Tor, der den Auswärtssieg der Niedersachsen perfekt machte. Einen Konter über Lala schloss der gerade erst ins Spiel gekommene 96er gekonnt ab, verwandelte ins linke Eck (85.).
Arminia Bielefeld reist am nächsten Spieltag an die Weser und tritt am Samstag gegen Bremen an. Hannover versucht sich am Sonntag zu Hause gegen den MSV Duisburg.