Bundesliga

Nico Schlotterbeck: Auf den Spuren von Max Kruse

Kruse: "Er erinnert mich ein bisschen an mich früher"

Nico Schlotterbeck: Auf den Spuren von Max Kruse

Nico Schlotterbeck wartet in Berlin auf seinen Durchbruch.

Nico Schlotterbeck wartet in Berlin auf seinen Durchbruch. imago images

Das Ergebnis bei seinem Comeback hätte besser sein können, trotz des 1:2 beim FC Augsburg und eines verlorenen Kopfballduells vor dem 0:1 aber war Nico Schlotterbeck zufrieden - zufrieden darüber, dass er erstmals seit Anfang Oktober wieder in einem Bundesligaspiel auf dem Platz gestanden hatte. "Es hat Spaß gemacht, ich war ja lange genug raus", sagt der Innenverteidiger der Eisernen.

Doppeltes Verletzungspech

Zwei Muskelverletzungen im Oberschenkel, erlitten am 2. Oktober beim 4:0 gegen Mainz und dann kurz nach der Rückkehr in den Trainingsbetrieb Mitte November, ließen den 21-Jährigen fast die gesamte Hinrunde verpassen. Das doppelte Verletzungspech war auch noch eine unerwünschte Premiere, denn, berichtet Schlotterbeck, "es waren die ersten beiden Verletzungen in meiner Karriere".

Aufgrund der Zwangspause erfüllte sich der Sinn und Zweck des einjährigen Leihgeschäfts mit dem SC Freiburg bislang nur bedingt. Auf erst drei Einsätze in der Liga kommt Nico Schlotterbeck für Union. Dennoch sieht er, dessen älterer Bruder Keven (23) in der Vorsaison schon auf Leihbasis in Köpenick gespielt hatte (und damals auch zwischen November und Januar verletzt ausfiel), den Schritt nach Berlin positiv. "Ich bin froh, dass ich hergekommen bin, auch aus dem Grund, dass ich ein anderes Umfeld wollte. Ich habe ein neues Team kennengelernt, neue Freunde, ich bin mit meiner Freundin das erste Mal weg von der Familie. Das ist auch ungewohnt", sagt der U-21-Nationalspieler.

Ich gehe schon davon aus, dass ich ein guter Spieler bin, wenn ich wieder fit bin.

Nico Schlotterbeck

Trotz der Konkurrenz in der Innenverteidigung von Marvin Friedrich, Robin Knoche und Florian Hübner geht Nico Schlotterbeck davon aus, dass er künftig mehr spielen werde, wenn er denn gesund bleibe. Schließlich "gehe ich schon davon aus, dass ich ein guter Spieler bin, wenn ich wieder fit bin". Das ist keine unrealistische, aber auch eine durchaus selbstbewusste Aussage. Das passt ins Bild.

"Große Klappe"

Teamkollege Max Kruse sagte bereits in der Sommervorbereitung über seinen jungen Mitspieler, dass der eine "große Klappe" habe. "Er erinnert mich ein bisschen an mich früher. Mutig, frech. Gefällt mir, kann zu was führen", so Kruse weiter. Eine Beschreibung, mit der Nico Schlotterbeck gut leben kann. "Das passt schon", sagt er, "die Jungs wissen, dass ich ein bisschen Selbstvertrauen habe, vielleicht ab und zu auch ein bisschen zu viel. Man kann es dann auch arrogant nennen, wie man will. Ich lasse mir nicht von jedem was sagen."

In dem Punkt ist er Kruse, der in der Saison 2012/13 in Freiburg spielte, nicht unähnlich. "Ich habe auch ein paar Geschichten aus Freiburg gehört, dass Max damals auch ein gewisses Selbstvertrauen hatte", sagt Schlotterbeck und ergänzt: "Das braucht man im Profifußball einfach. Wenn man nur Ja und Amen sagt, ist es schwer, in dem Geschäft Fuß zu fassen. Ich bin schon ein bisschen frech." In dem Punkt unterscheidet er sich auch von seinem Bruder Keven. Der sei "eher der Ruhigere", sagt Nico und erzählt: "Ich sage ihm manchmal, dass er mehr Selbstvertrauen haben, er ein bisschen mehr von sich zeigen kann."

Traum ging in Erfüllung

Möglicherweise zeigen die beiden Brüder in der neuen Saison in Freiburg, was jeder kann - und was sie gemeinsam können. Erst einmal geht es für Nico mit Union aber am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Borussia Mönchengladbach. Nach den beiden Niederlagen in Leipzig (0:1) und Augsburg (1:2) wollen die Eisernen in die Erfolgsspur zurückkehren. Helfen könnten dabei die Erinnerungen an das Hinspiel. Ende September 2020 holte Union beim Champions-League-Teilnehmer ein 1:1. Torschütze damals: Nico Schlotterbeck. "Es war immer mein Traum, in der Bundesliga zu spielen und ein Tor zu schießen. Dass es da geklappt hat und meine Eltern auf der Tribüne dabei waren¸ da ist schon ein großer Traum in Erfüllung gegangen", sagt er.

kon