Die Meisterschaft 2011 und das Double 2012 feierte Kevin Großkreutz beim BVB unter Trainer Jürgen Klopp - und war in dieser Zeit (2009-2015) aufgrund seiner unermüdlichen Spielweise nicht nur zum großen Fan-Liebling bei den Schwarz-Gelben aufgestiegen, sondern auch zum deutschen Nationalspieler avanciert. Der zusätzliche Lohn: Großkreutz war Teil des WM-Kaders 2014 und gewann als Ergänzungsspieler (kein Einsatz) an der Seite von Bundestrainer Joachim Löw, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose, Manuel Neuer & Co. den goldenen Pokal in Brasilien.
Nun, nach seiner fristlosen Kündigung bei Drittligist KFC Uerdingen, hat Großkreutz an diesem Sonntagabend einen Schlussstrich unter seine Profi-Karriere gezogen - im Alter von 32 Jahren. Nach seinen Stationen LR Ahlen, Rot Weiss Ahlen, Dortmund, Galatasaray, VfB Stuttgart, Darmstadt und zuletzt eben Krefeld geht es laut eigener Aussage im Amateursport für den Defensivmann weiter.
Die Botschaft verkündete der 186-malige Bundesliga-Spieler (23 Tore, 27 Vorlagen), der es neben 76 Zweitliga und 48 Drittliga-Einsätze auch auf 29 Auftritte in der Champions League gebracht hat, in einem emotionalen Instagram-Video.
Das Positive - und auch das Negative
"Hallo Familie, Fans, Freunde und alle Weggefährten", begann Großkreutz sein Statement und fügte an: "Mir war klar, dass irgendwann der Tag kommt - und heute ist es soweit. Nach 15 Jahren ist es für mich an der Zeit, dem Profifußball Tschüss zu sagen. Egal, ob in Eving als kleiner Junge auf dem Ascheplatz, im Block als kleiner Junge oder später selbst unten auf dem Platz und viele Titel geholt. Fußball ist der Mittelpunkt in meinem Leben. In meiner 15-jährige Reise habe ich so viel erlebt (...) unfassbar diese ganzen Momente. Ich bin einfach unheimlich stolz darauf, diese Momente mit euch erlebt zu haben."
Ich durfte meinen Traum leben - und zum Beispiel im Westfalenstadion auflaufen.
Kevin Großkreutz
Die unrühmlichen Höhepunkte ließ der langjährige Bundesliga-Profi dabei auch nicht außer Acht, gab diesbezüglich offen zu: "Es war vielleicht keine Bilderbuchkarriere, wenn ich zum Beispiel an den Dönerwurf denke - oder der Abgang in Stuttgart, der nicht schön war (Prügelei bei einem nächtlichen Ausflug; Anm.d.Red.). Ja, Fehler macht glaube ich jeder. Das Wichtigste ist, dass man dazu steht."
"Ich durfte meinen Traum leben - und zum Beispiel im Westfalenstadion auflaufen", schloss Großkreutz und fügte mit Blickrichtung Zukunft an: "Jetzt möchte ich einfach zurückkehren, wo ich hergekommen bin. Nämlich im Amateursport mit Freunden - und dort die nächste Geschichte schreiben. Und ich hoffe, wir sehen uns dort mal auf den Amateursportplätzen."