2. Bundesliga

Linksverteidiger Raum hilft Fürth mit dem "Stürmer-Gen"

Spielvereinigung: Sehnsucht nach Heimsiegen und weißen Westen

Linksverteidiger Raum hilft Fürth mit dem "Stürmer-Gen"

Offensivstarke Außenverteidiger: Fürths David Raum (r.) freut sich mit Marco Meyerhöfer.

Offensivstarke Außenverteidiger: Fürths David Raum (r.) freut sich mit Marco Meyerhöfer. imago images

Mit gleich drei Spielern war Fürth nach dem 3:1 in Kiel, dem ersten Sieg in der laufenden Saison, in der "Elf des Tages" vertreten: Linksverteidiger David Raum (kicker-Note 2), Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer (1,5) und Achter Paul Seguin (2). "Die Jungs schauen ab und an in den kicker", lachte Kleeblatt-Sportgeschäftsführer Rachid Azzouzi. An Lob für das Trio haben auch die Verantwortlichen bei der Spielvereinigung nicht gespart.

Als einen "überragenden Strategen, Passgeber und herausragenden Zweitliga-Fußballer" bezeichnete Azzouzi Seguin, der "als Achter sogar noch mehr Möglichkeiten bekommt, sich nach vorne einzuschalten und Tore zu machen". Genau das gelang in Kiel. Die Folge: Als erster Spieler in der laufenden Saison schaffte es der 25-jährige Mittelfeldmotor schon dreimal in die "Elf des Tages" und ist mit einem kicker-Notenschnitt von 2,4 der am besten bewertete Feldspieler der 2. Liga.

SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

Vereinsfarben

Weiß-Grün

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Und auch die Außenverteidiger kommen immer besser in Schwung. "Die Art und Weise, wie wir als Mannschaft spielen, bedeutet für die Außenbahnspieler viele Offensivaktionen", erklärt Azzouzi. "Das kommt den Jungs entgegen." Gemeint sind Meyerhöfer und Raum, die das volle Vertrauen genießen. "David kam aus dem eigenen Nachwuchs, Marco aus der Regionalliga. Wir freuen uns brutal über ihre Entwicklung. Sie haben die Perspektive für mehr."

Raum und das Stürmer-Gen

Ein Musterbeispiel für den Fürther Weg ist Raum. Der 22-Jährige wurde in der Nachbarstadt Nürnberg geboren und schon seit 2006 beim Kleeblatt ausgebildet. Der 1,80 Meter große Linksfuß wurde in der Vorsaison vom Linksaußen zum Linksverteidiger umgeschult und konnte von Maxi Wittek (jetzt Vitesse Arnheim) lernen. "Unsere Grundphilosophie in Fürth war immer, offensiv ausgerichtet Fußball zu spielen. Das kommt Leuten zu Gute, die ein Stürmer-Gen in ihrem Blut haben", erklärt Azzouzi den Aufstieg von Raum. "David hat die Veränderungen überragend angenommen und sich stetig verbessert. Wir arbeiten täglich am Defensivverhalten - die Offensive ist schon in ihm drin. Er ist ein absoluter Top-Profi und kann auf dieser Position sehr weit kommen."

Im Frühjahr zogen die Weiß-Grünen die vertraglich verankerte Option. Gerne hätte Fürth langfristig mit seinem Eigengewächs verlängert. "Er ist unser Spieler, wir wollen liebend gerne mit ihm verlängern", so Azzouzi. "Unser Interesse ist bei seinem Berater hinterlegt. Mal schauen, ob wir zusammenkommen." Während Raums Vertrag bis 2021 läuft, sind Meyerhöfer und Seguin jeweils bis 2022 gebunden.

Gegen Hannover und den Heimfluch

Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) will die Spielvereinigung nachlegen. Zu Gast am Laubenweg ist Hannover 96. "Eine Mannschaft, die eine gute Qualität hat. Ein gefühlter Bundesligist", warnt Azzouzi. "Die wollen nach Fürth kommen und uns schlagen. Ganz wichtig wird sein, dass wir hinten mal wieder zu null spielen. Wir haben bislang in jedem Spiel ein Gegentor bekommen. Das wollen wir ändern."

Genauso wie die schwache Heimbilanz: Seit dem 29. Februar (3:0 gegen den VfB Stuttgart) hat das Kleeblatt im Sportpark Ronhof nicht mehr gewinnen können (0/3/4). Im gesamten Kalenderjahr 2020 gab es erst zwei Heimsiege (2/3/6). "Das ist Fakt und kann man nicht wegdiskutieren", sagt Azzouzi. "Wir waren spielerisch oft überlegen und hatten ein klares Chancenplus. Was uns gefehlt hat, war die Effizienz vor dem Tor. Wir machen uns keine Gedanken, ob wir zu Hause oder auswärts spielen und haben das nicht im Hinterkopf. Jede Statistik ist mal fällig."

Berggreen soll langsam herangeführt werden

Erneut nicht mit dabei sein wird Sturmtank Emil Berggreen. "Er hat sieben bis acht Monate nicht gespielt und hatte aufgrund des Rückstands muskuläre Probleme", erklärt Azzouzi. "Wir wussten von Anfang an, dass das ein Projekt wird. Emil braucht ein bisschen mehr Betreuung, weshalb er derzeit in Regensburg in der Reha arbeitet. Wir werden ihn aufbauen, damit er uns helfen kann, wenn er zurückkommt."

cru

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