2. Bundesliga

Anfang: "Richtig anfreunden kann ich mich damit nicht"

Dursuns Elfmeterausführung sorgt in Darmstadt für Gesprächsstoff

Anfang: "Richtig anfreunden kann ich mich damit nicht"

Er würde Elfmeter als Aktiver anders schießen als sein Torjäger: SVD-Coach Markus Anfang.

Er würde Elfmeter als Aktiver anders schießen als sein Torjäger: SVD-Coach Markus Anfang. imago images

Am Ende war der Ball drin. Doch hätte Serdar Dursun den Strafstoß gegen St. Pauli am Samstag nicht zur 1:0-Führung verwandelt, wäre der Angreifer wohl etwas in Erklärungsnot geraten, seiner eigenartigen Ausführung geschuldet. Es sah nicht wirklich souverän und auch nicht rund im Bewegungsablauf aus, wie der Deutsch-Türke im Anlauf zum Elfmeter im Stile eines Jorginho (FC Chelsea) oder Bruno Fernandes (Manchester United) hochsprang, direkt vor dem Ball wieder aufkam und links unten verwandelte.

Bei seinem Trainer löste dieser Vorgang wohl ein leichtes Kopfschütteln aus. "Ich habe das schon ein paar Mal im Training gesehen. Das verstehe ich nicht so. Ich würde das als Spieler nicht so machen", sagte Markus Anfang. "Der Serdar macht das so. Er war sich sicher, ihn reinzumachen. Er hat ihn reingemacht. Damit wurde er bestätigt. Aber so richtig anfreunden kann ich mich nicht mit der Art, den Elfmeter so zu schießen. Da bin ich ganz ehrlich."

Gegen Regensburg flog der Ball einst über das Tor

Dursun selbst scheint auch nach der Partie noch von der Ausführung überzeugt zu sein: "Ich trainiere das seit Monaten. Manche suchen sich eine Ecke aus, manche stoppen. Jeder macht das anders. Ich habe auch ein paar Varianten im Kopf. Ich bin glücklich, dass das heute geklappt hat." Dass die Variante auch schiefgehen kann, zeigte sich vor rund einem Jahr gegen Regensburg, als er den Ball nach einem ähnlichen Anlauf übers Tor setzte.

Verschossene Elfmeter können sich die Lilien derzeit aber nicht erlauben, hapert es doch ohnehin gerade im Torabschluss. Die mangelhafte Chancenverwertung verhinderte gegen die Hamburger den zweiten Saisonsieg. "Dann führst du 2:0 und hast vier große Chancen, um das dritte oder vierte Tor zu machen, machst es aber nicht. Das ist ärgerlich und gefühlt am Ende wie eine Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben", kritisierte Anfang. Schon am Mittwochabend (18.30 Uhr) bietet sich allen Beteiligten die Chance, es im Nachholspiel gegen den VfL Osnabrück besser zu machen und das Punktekonto nach dem durchwachsenen Saisonstart zu füllen.

Moritz Kreilinger