Im Trikot von Olympique Lyon hatte Corentin Tolisso schon einmal Rot gesehen, als Profi des FC Bayern noch gar nicht - bis zu diesem Samstag in Bielefeld: Nach einem schlechten Pass von Javi Martinez grätschte Tolisso Arminia-Angreifer Fabian Klos vor dem Strafraum um und musste vorzeitig vom Feld.
Zwar freute sich Trainer Hansi Flick danach, dass seine Mannschaft das Spiel "auch mit zehn Mann noch" kontrollierte und der 4:1-Auswärtssieg nicht mehr in Gefahr geriet. Der Platzverweis störte ihn aus zwei Gründen trotzdem.
Flick über Tolisso: "Er hat schon ein wenig Vorsprung gehabt"
Erstens sei Javi Martinez' Rückpass "unnötig und natürlich auch nicht in den Mann gespielt" gewesen, kritisierte Flick bei "Sky". Und zweitens habe Tolisso "schon ein wenig Vorsprung" gegenüber Klos gehabt, diesen aber nicht genutzt: "Da hätte er vielleicht den Körper reinstellen und dann den Ball auch zu Manuel zurückspielen können."
Aber bei Neuer landete er nicht. Tolisso habe "sich wohl gedacht, dass er den Ball per Grätsche wegspitzeln kann", doch das "war leider nicht so". Flicks Urteil: "einfach eine blöde Rote Karte". Tolisso, der am Samstag den werdenden Vater Joshua Kimmich in der Startelf vertrat, fehlt nun erst einmal gesperrt.
Doch warum entledigte sich Flick an der Seitenlinie in dieser Szene seiner Jacke - wegen Javi Martinez, Tolisso oder beiden? Der Trainer ganz trocken: "Mir war's zu warm, deswegen."
