Bundesliga

Awoniyi: Wiedersehen mit "guten Leuten" und das Ziel Premier League

Union-Stürmer trifft Mainzer Ex-Kollegen

Awoniyi: Wiedersehen mit "guten Leuten" und das Ziel Premier League

Hat klare Ziel mit Union und prinzipiell: Stürmer Taiwo Awoniyi.

Hat klare Ziel mit Union und prinzipiell: Stürmer Taiwo Awoniyi. imago images

Denn als die Eisernen das letzte Mal die Mainzer im Stadion an der Alten Försterei empfingen - am 28. Spieltag der vergangenen Saison - da trug der Angreifer noch das Dress der Rheinhessen. Bei jener Partie am 27. Mai dieses Jahres stand Awoniyi in der Mainzer Startelf, um nach 62 Minuten für Karim Onisiwo ausgewechselt zu werden - nach einer ziemlich unauffälligen Leistung (kicker-Note 4,5). Insgesamt bestritt der 23-Jährige in der vergangenen Saison zwölf Ligaspiele für Mainz und traf dabei einmal: beim 2:2 am 17. Mai 2020 in Köln.

Noch viel Kontakt zu den Ex-Kollegen

An diesem Freitag will der Nigerianer auf dem Rasen der Alten Försterei nach Möglichkeit deutlichere Spuren hinterlassen. Der neue Stürmer der Köpenicker, der beim 1:1 am vergangenen Samstag sein Debüt für Union gab, ist zuversichtlich, dass er sich schnell integrieren und dann imstande sein wird, "meiner Mannschaft zu helfen", wie er am Dienstagmittag in einer Skype-Runde sagte. Mit den einstigen Mainzer Kollegen habe er noch Kontakt, so Awoniyi, "mit Jeremiah St. Juste, Robin Quaison, Kunde und Ridle Baku - eigentlich mit den meisten". Auch seine ehemaligen Vorgesetzten Sandro Schwarz, Achim Beierlorzer, Rouven Schröder und Jan-Moritz Lichte schätzt der junge Stürmer, "das sind gute Leute".

Dankbarkeit für die Chance in Mainz

Den Mainzern ist Awoniyi dankbar, wie er sagt, schließlich hätten sie ihm die Chance in der Bundesliga gegeben. Dass der bisherige Mainzer Assistenzcoach Lichte nun zumindest für das Spiel in Berlin die Verantwortung trägt, nachdem am Ende einer turbulenten Woche Beierlorzer am Montag beurlaubt wurde, dürfte Awoniyi zur Kenntnis genommen haben. Bewerten will er das aber nicht. "Ich bin jetzt Spieler von Union Berlin", sagt er lapidar. Und für seine neue Mannschaft sei es ebenfalls wichtig, sich nicht von den Ereignissen in Mainz beeinflussen zu lassen, so die neue Nummer 14 der Eisernen, "unser Fokus muss auf uns liegen".

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"In der Liga erfolgreich sein, die Klasse halten, eine gute Saison mit dem Team spielen": Das sind die primären Ziele, mit denen der athletische und sprintstarke Angreifer bei Union angetreten ist. Bei seinem Debüt in Mönchengladbach deutete er an, dass er mit seinen physischen und läuferischen Möglichkeiten sowie seinem Teamgeist ein hilfreicher Faktor für die Mannschaft von Trainer Urs Fischer sein kann. "Natürlich", fügt er hinzu, "mag es jeder Stürmer, wenn er Tore schießt." Das will er auch, auf eine bestimmte Anzahl lässt sich Awoniyi aber nicht festlegen.

Zukunft in Liverpool? "Nicht meine Entscheidung"

Unabhängig von einer Anzahl an erzielten Toren hätte der neue Union-Stürmer nichts dagegen, bald eine sportliche Heimat zu finden. "Ich hatte das schon letzte Saison in Mainz gehofft", sagt er. Aber Awoniyi musste zunächst zu seinem Stammklub FC Liverpool zurückkehren, auch weil viele Klubs aufgrund der Corona-Pandemie beim Investieren vorsichtig seien. Die englische Premier League bleibe ein Ziel von ihm, teilt er mit, wohlwissend, dass es im Team von Trainer Jürgen Klopp schwer für ihn werden wird. Aber, so sagt Awoniyi, wie seine Zukunft in Liverpool aussehe, "ist nicht meine Entscheidung. Mein Job ist auf dem Fußballfeld".

Der neue Angreifer der Eisernen lässt jedoch anklingen, dass er die Odyssee der vergangenen Jahre gerne beenden würde. Seit er mit 18 Jahren 2015 beim FC Liverpool unterschrieb, hat er für die Reds kein Pflichtspiel bestritten. Awoniyi war immer ausgeliehen, gespielt hat er für den FSV Frankfurt, NEC Nijmegen, Royal Excel Mouscron, KAA Gent, nochmal Mouscron und schließlich für Mainz, ehe er nun im Berliner Südosten landete.

Bei Union will der Angreifer, der sich als zentrale Spitze sieht und nicht als Flügelstürmer (das spielte er meist in Mainz), die Chance nutzen, nachhaltig für sich zu werben. Was käme da gelegener, als etwa ein Treffer im Heimspiel gegen seinen ehemaligen Klub Mainz 05?

Andreas Hunzinger