Gegen Ende der intensiven Trainingswoche im bayerischen Rottach-Egern zog Hoffenheims neuer Cheftrainer Sebastian Hoeneß ein positives Zwischenfazit dieses wichtigen Teils der Vorbereitung. "Die Bedingungen sind top", schwärmt der 38-Jährige, der sich auf seine erste Saison als Erstligatrainer vorbereitet, "bisher kommen wir gut durch, das ist auch ein Ziel, dass wir nicht überziehen und den einen oder anderen dann nicht mehr im Training haben." Einzige Ausnahme: Ishak Belfodil. "Ärgerlich", bewertet Hoeneß den erneuten Ausfall des ohnehin lange verletzten Spielers, "durch einen Mückenstich, der sich entzündet hat, fällt er diese Woche aus. Da steckt man nicht drin, kann man nicht beeinflussen, aber das hätte ich mir anders gewünscht. Bis zu diesem Zeitpunkt war er auf einen gutem Weg. Sicher wäre diese Woche für ihn wichtig gewesen hinsichtlich der Fitness. Ansonsten haben wir einen guten Zug im Training, da bin ich zufrieden."
Laut Hoeneß gehen die Entwicklungen "absolut in die richtige Richtung"
Auch was seine taktischen Vorstellungen betrifft, "sind wir auf einem guten Weg, aber auch noch nicht am Ende, ganz klar. Da gibt es neue Abläufe und Ideen, die jetzt eingebracht werden, da sind wir mitten im Prozess. Da sehe ich Entwicklungen, gerade gegen den Ball, da geht die Tendenz absolut in die richtige Richtung." Bedingt durch diesen Schwerpunkt ließ Hoeneß vor allem mit einer Viererkette operieren. "Es geht jetzt darum, die Abläufe der Viererkette zu implementieren. Ich denke, dass da Flexibilität gefragt ist, auch innerhalb der Viererkette gibt es immer wieder Möglichkeiten durch Pendelbewegungen, eine Fünferkette herzustellen", erklärt Hoeneß, "wir sind taktisch da nicht festgelegt, aber wir beschäftigen uns derzeit damit, um Automatismen zu bekommen."
Trainersteckbrief Hoeneß
Noch keine Entscheidung in Sachen Kapitänamt
Was die Hierarchie und etwa das Kapitänsamt betrifft, hält sich der Chefcoach noch zurück. "So weit bin ich noch gar nicht. Es wird sich aller Voraussicht nach nicht viel ändern, die Führungsstruktur, die es schon gab, kristallisiert sich aktuell wieder heraus. Es wäre zu früh und nicht richtig, etwas Finales zu sagen." Aktuell spricht einiges dafür, dass Hoeneß Kapitän Hübner im Amt bestätigen wird. Grundsätzlich sei er noch dabei, alle seine Spieler nicht nur auf dem Platz kennenzulernen. "Wir haben einen sehr guten und positiven Umgang miteinander, auch die nötige Schärfe", stellt Hoeneß fest, "diese Mischung gefällt mir wirklich gut. Wir haben sehr gute Charaktere und Persönlichkeiten, das macht Spaß."
Doppeltest gegen Fürth und Nürnberg
Mit dem aktuellen Aufgebot ist Hoeneß vollauf zufrieden, "was die Kaderstruktur angeht, könnte es losgehen. Der Eindruck wurde bestätigt, dass wir in der Breite gut besetzt sind, und auch in der Spitze". Diese Belegschaft wird zweigeteilt und mit etwas Verstärkung aus der U 23 am Samstag gleich gegen zwei Zweitligisten testen, coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zunächst geht es um 13 Uhr gegen die SpVgg Greuther Fürth, um 17 Uhr dann gegen den 1. FC Nürnberg. "Wir haben viel gemacht, aber ich erwarte, dass sich jeder Spieler voll reinhaut, sich verausgabt, um den Reiz zu bekommen, den wir jetzt einfach brauchen", verlangt Hoeneß. Zudem, "auch die Spiele erfolgreich zu gestalten. Die Schwerpunkte die wir gegen und mit dem Ball trainiert haben, das sollten wir in Wettkampfform jetzt auf den Platz bringen."
