Bundesliga

Schruns-Jubiläum für Freiburgs Günter

Schlotterbeck reist erst am Samstag ins Trainingslager nach

Schruns-Jubiläum für Freiburgs Günter

Fährt gerne nach Schruns: Christian Günter.

Fährt gerne nach Schruns: Christian Günter. imago images

Aus dem Freiburger Trainingslager in Schruns berichtet Daniela Frahm

Als sich das Team um 9.30 Uhr auf dem Sportplatz am Wagenweg versammelte gab es zunächst mal Applaus. Der galt offenbar Co-Trainer Florian Bruns, der heute 41 Jahre alt wird, und an seinem Geburtstag keine Zeit hatte, einen der beliebten Schattenplätze aufzusuchen. Da am Freitagvormittag vor allem Standards trainiert wurden, war er - genau wie Co-Trainer Lars Voßler - besonders gefragt. Nach dem Aufwärmprogramm, einer Übung zum Passspiel und einem Fünf-gegen-fünf auf dem Kleinfeld trainierte jeweils eine Gruppe Freistöße, die beiden anderen zeitgleich zunächst Eckballvarianten und dann Einwürfe, nach denen möglichst schnell der Torabschluss gesucht werden sollte. Leihrückkehrer Woo-Yeong Jeong gelangen dabei sehenswerte Abschlüsse.

Marco Konrad hospitiert beim SC

Alle 25 Feldspieler waren im Einsatz, auch Lino Tempelmann, der in Freiburg noch individuell trainiert hat, und die drei Torhüter. Keven Schlotterbeck, der leicht angeschlagen ist, wird erst am Samstag nachreisen. Ein neues Gesicht war auch auf dem Platz zu entdecken: Der 45-jährige Marco Konrad, der als Spieler unter anderem beim SSV Ulm und beim SC Pfullendorf aktiv war, hospitiert im Rahmen seiner Fußballlehrer-Ausbildung bei den Freiburgern und wurde auch kurzfristig als Spieler bei einer Freistoßübung eingesetzt.

Alles wie immer - nur die Fans fehlen

Vieles ist in Schruns so, wie in den vergangenen 13 Jahren auch. Die Plätze sind von Rudi Summer und seinem Team wieder bestens präpariert, neben dem Stadion landen die Gleitschirmflieger, die vom Hochjoch hinunter kommen. Was hingegen fehlt, sind die Fans, die nicht auf der Tribüne sitzen und auch keine Autogramme holen dürfen. "Das ist schade, wir machen das gerne und haben uns immer gefreut, wenn sie da waren und uns unterstützt haben", sagt Christian Günter, "und es ist auch schön, mal andere Menschen zu sehen, wenn wir neun Tage eigentlich nur unter uns sind." Für den 27-Jährigen ist es bereits das zehnte Trainingslager in Schruns, das erste Mal war er 2011 als A-Jugendlicher dort, als er ein paar Tage nach Beginn des Trainingslagers von Trainer Marcus Sorg nachgeholt wurde.

"Wir haben hier super Bedingungen und können hart arbeiten"

Auch damals wohnte das Team im "Hotel Löwen", in dem es jetzt nach achtjähriger Pause wieder untergebracht ist. Langweilig wird es Günter trotzdem nicht. "Ich mache sowieso meistens Urlaub in den Bergen, mir gefällt das, daran muss man nichts ändern", erklärt der Linksverteidiger, der Klima, Plätze, Hotel und Essen lobt, und sich auch über "ein bisschen Normalität" in der Corona-Zeit freut. Und auch wenn das Thermometer schon am Vormittag stetig anstieg, empfand Günter es als "deutlich angenehmer" im Vergleich zur Vorwoche in Freiburg, als es "zum Trainieren grenzwertig" gewesen sei. "Wir haben hier super Bedingungen und können hart arbeiten", sagt Günter, "es ist eigentlich schon die letzte Woche, in der wir so zusammen sind, weil danach die Nationalspieler schon Länderspiele haben - deshalb müssen wir die neun Tage wirklich gut nutzen."

Koch ist (noch) dabei in Schruns

Um schon den Rhythmus der Saison aufzunehmen, gibt es nach dem Testspiel gegen den österreichischen Zweitligisten FC Dornbirn (Samstag, 14.30 Uhr, zweimal 60 Minuten) am Sonntag eine regenerative Trainingseinheit und am Montag ist frei. Danach soll es bis zum Wochenende in Doppelschichten weitergehen. Auf der Rückreise ist ein Testspiel-Stopp beim Schweizer Vizemeister FC St. Gallen vorgesehen. "Wir haben einen guten, talentierten Kader, und wenn das Gros zusammenbleibt, haben wir eine richtig gute Mannschaft", gibt sich Günter trotz der Abgänge von Alexander Schwolow und Luca Waldschmidt zuversichtlich, "aber wir brauchen vielleicht in der Breite noch den einen oder anderen, gerade wenn Robin noch gehen sollte." Noch ist Nationalspieler Robin Koch allerdings dabei in Schruns, eine vorzeitige Abreise ist aber weiterhin nicht ausgeschlossen.

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