Bundesliga

Streich zur Kritik am Fußball: "Wir haben nichts verkauft"

Freiburger Trainer verteidigt den Re-Start der Bundesliga

Streich zur Kritik am Fußball: "Wir haben nichts verkauft"

"Wir haben der Tristesse getrotzt": SC-Trainer Christian Streich.

"Wir haben der Tristesse getrotzt": SC-Trainer Christian Streich. picture alliance

Im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" findet Streich klare Worte und wundert sich über so manche Kritik, die es in den letzten Wochen selbst aus einigen Fankreisen heraus am Fußball gab. "Ich verstehe nicht, wie man einer Branche Vorwürfe machen kann, die alles dafür tut, Arbeitsplätze zu erhalten", wunderte sich Streich über die gesellschaftlichen Diskussionen, als die Bundesliga als erste große europäische Liga wieder den Spielbetrieb aufgenommen hatte. "Was hätten wir denn tun sollen? Auf dem Stuhl sitzen und warten? Dann gäbe es heute einige Vereine nicht mehr."

Durch den Ausschluss der Zuschauer habe der Fußball seine Seele verkauft, hieß es vonseiten einiger Ultra-Gruppierungen. Auch darauf hat Streich eine klare Antwort: "Wir haben nichts verkauft, sondern gekämpft wie die Löwen, dass wir und alle, die am Fußball dranhängen, unserem Beruf weiter nachgehen können. Wenn ein deutscher Nationalspieler fünf Monate lang kein Geld bekommt, glauben Sie, bei dem ändert sich was im Leben? Natürlich nicht. Aber die Studentin, die in der Fußballkneipe arbeitet, oder der Koch, der für 100 Leute kocht, wenn der SC Freiburg spielt, die leiden wirklich."

Streich: "Wir haben der Tristesse getrotzt"

Es sei zwar ein emotionales Problem, ohne Fans zu spielen, gibt der Trainer zu. "Aber wir können uns doch nicht wegducken", sagt der 55-Jährige zur aktuellen weltweiten Krise und fordert einen pragmatischen Umgang damit. "Wir müssen Probleme bewältigen. Ein leeres Stadion ist deprimierend. Aber haben Sie gesehen, welche fußballerische Qualität da gezeigt wurde? Da kann man nur sagen: Die Jungs sind richtig gut, sie können richtig kicken und haben richtig Herz gezeigt. Wir haben der Tristesse getrotzt."

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