Bundesliga

In Herthas Stürmerpuzzle ist wohl kein Platz für Ibisevic

Abschied des "Leaders" wahrscheinlich

In Herthas Stürmerpuzzle ist wohl kein Platz für Ibisevic

Große Wertschätzung aber kein neues Vertragsangebot: Herthas Stürmer Vedad Ibisevic verlässt Berlin wohl diesen Sommer.

Große Wertschätzung aber kein neues Vertragsangebot: Herthas Stürmer Vedad Ibisevic verlässt Berlin wohl diesen Sommer. imago images

"Wir haben Vedad darüber informiert, dass wir ihm im Moment kein neues Angebot unterbreiten werden", sagte Manager Michael Preetz dem kicker. Der Vertrag des Stürmer-Routiniers, der am 6. August seinen 36. Geburtstag feiert, lief aus. Die Berliner Verantwortlichen sprechen allerdings nicht von einer endgültigen Entscheidung. "Wir halten uns das aber offen", sagt Preetz über einen möglichen Sinneswandel in Sachen Vertragsangebot.

Ibisevic stehe nicht für den anvisierten Aufbruch zu neuen Ufern - auch wenn die gegenseitige Wertschätzung ungemein groß ist. "Vedo war der Leader, den wir gebraucht haben", sagt zum Beispiel der seit Ostern bei den Herthanern installierte Trainer Bruno Labbadia. Der Coach kennt den Bosnier schon aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten (2012). Über die damalige Zusammenarbeit sagt Ibisevic heute: "Er hat mich als Stürmer verstanden und besser gemacht."

Er hat mich als Stürmer verstanden und besser gemacht.

Vedad Ibisevic über Bruno Labbadia

Piatek soll durchstarten

Dass die Zeichen auf Abschied stehen, hängt natürlich mit den Planungen der Hauptstädter in der Offensive zusammen. So zeigte Krzysztof Piatek, der für 23 Millionen Euro Ablöse vom AC Mailand kam, am Saisonende einen Aufwärtstrend. Der 25-jährige Pole, nach dem Re-Start wochenlang hinter Ibisevic nur als Joker gefragt, will und soll in der neuen Runde durchstarten.

Zudem kann aber rechts oder auch zentral Dodi Lukebakio spielen. Der 21-Jährige, im vergangenen Sommer für 20 Millionen Euro aus Watford losgeeist, macht die Offensive der Berliner schneller, der ebenfalls 21-jährige Matheus Cunha trickreicher.

Hinzu kommen noch die hungrigen Nachwuchskräfte Daishawn Redan und Jessic Ngankam (beide 19). Für den in der Rückrunde nach Groningen ausgeliehenen Redan zahlte Hertha vor einem Jahr 2,7 Millionen Euro an den FC Chelsea. Der Niederländer soll die Vorbereitung in Berlin mitmachen. Und der gebürtige Berliner Ngankam, der vor seiner Vertragsverlängerung bei Hertha (bis 2023) heftig von Hoffenheim umworben wurde, kam unter Labbadia zu seinen ersten vier Bundesligaeinsätzen - und empfahl sich für mehr.

Ein Stürmer soll noch gekauft werden

Labbadia ist gefordert, die Kader-Ressourcen auszureizen, dennoch haben sich der Coach und Preetz darüberhinaus verständigt, einen neuen Angreifer zu kaufen. In der Summe bleibt dann eben wenig Platz für Ibisevic. Und geringere Einsatzzeiten würde der auch mit Mitte 30 extrem ehrgeizige Routinier kaum mit seinem Selbstverständnis vereinbaren können. Der "Leader" als Stürmer Nummer 3 oder 4? Schwer vorstellbar.

Steffen Rohr/bst

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