Bundesliga

Robin Knoche: "In meinem Herzen bleibe ich Wolfsburger"

So plant der VfL den Abschied des Eigengewächses

Knoche: "In meinem Herzen bleibe ich Wolfsburger"

Verlässt den VfL Wolfsburg: Robin Knoche.

Verlässt den VfL Wolfsburg: Robin Knoche. imago images

Für einen Platz in der Startelf wird es kaum reichen. Der VfL Wolfsburg kämpft am letzten Spieltag gegen Meister Bayern noch um die Sicherung des sechsten Platzes, schon zuletzt machte Trainer Oliver Glasner trotz diverser Defensivpatzer deutlich, dass er seiner Abwehr weiter das Vertrauen schenkt. Also wird Robin Knoche aller Voraussicht nach auf der Bank Platz nehmen, wenn am Samstag gegen 17.15 Uhr nach 15 Jahren seine Zeit beim VfL zu Ende geht. Klar ist: Auch ohne Zuschauer dürfte es emotional werden für den 28-Jährigen. "Das ist für mich besonders schmerzhaft", sagte der scheidende Abwehrspieler zuletzt im kicker-Interview mit Blick auf die fehlenden Fans. "Ich hätte mich gerne bei den Zuschauern für die Unterstützung in den 15 Jahren bedankt. Aber das möchte ich unbedingt nachholen."

Diese Gelegenheit will ihm sein Klub, für den er seit 2005 die Fußballstiefel schnürte, definitiv geben. "Wir werden das sicher irgendwann in einem für Robin würdigen Rahmen nachholen", verspricht Sportdirektor Marcel Schäfer, der selbst viele Jahre mit Knoche zusammenspielte. Ob am Samstag, wenn auch ohne Fans, ein symbolischer Akt der Würdigung stattfindet, ist noch nicht ganz klar.

Vom Balljungen zum Profi

Und dann endet die VfL-Zeit Knoches, der 2011 beim 1:4 gegen Borussia Mönchengladbach sein Bundesligadebüt als Einwechselspieler für Meisterkapitän Josué feierte und der mittlerweile insgesamt 182 Bundesligaspiele für seinen Klub absolviert hat. Nur drei Akteure kommen auf mehr VfL-Einsätze im Oberhaus: Maximilian Arnold (220 Spiele), Schäfer (256) und Ex-Torwart Diego Benaglio (259).

Viele Erinnerungen kommen bei Knoche dieser Tage wieder hoch. "Ich habe gerade meine erste Autogrammkarte gefunden, die haben wir damals in der U 14 bekommen", erzählt der gebürtige Braunschweiger. "Da hatte ich das erste Mal das Gefühl, näher dran zu sein an den Profis. In der U 15 war ich Balljunge, stand 2006 vor dem Kaiserslautern-Block, als Cedrick Makiadi den VfL rettete. Mit der U 17 sind wir Staffelmeister in der Bundesliga Nord/Nordost geworden, die ganze Mannschaft hat sich die Haare grün-weiß gefärbt." 2009, als die VfL-Profis Deutscher Meister wurden, saß Knoche als Fan auf der Tribüne. "Ich habe gesehen, wie die Schale überreicht wurde. Gänsehaut."

Diese Verbindung zum Klub wird gewiss bestehen bleiben, zumal sich Knoche eine VfL-Zukunft nach der Karriere weiterhin vorstellen kann. "Ich komme aus der Region, das wird auch später mein Lebensmittelpunkt sein. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Klar ist aber: "In meinem Herzen bleibe ich Wolfsburger."

Thomas Hiete