Bundesliga

Esswein oder Leckie: Wer hilft rechts hinten aus?

Hertha ohne Pekarik und Klünter gegen Gladbach

Esswein oder Leckie: Wer hilft rechts hinten aus?

Wen bietet Bruno Labbadia als Rechtsverteidiger auf? Alexander Esswein und Mathew Leckie (r.).

Wen bietet Bruno Labbadia als Rechtsverteidiger auf? Alexander Esswein und Mathew Leckie (r.). imago images

Peter Pekarik zog sich im Heimspiel gegen Leverkusen am Samstag einen Muskelfaserriss zu und musste früh in der zweiten Halbzeit ausgewechselt werden. "Wenn man überlegt, dass er davor fast eineinhalb Jahre nicht gespielt hat, ist es unglaublich, was Peka in den letzten Wochen geleistet hat", sagte Labbadia am Sonntagmittag in einer Skype-Runde mit Berliner Journalisten. "Es ist schade, dass er das letzte Spiel nicht machen kann."

Auch den für den Slowaken gegen Leverkusen eingewechselten Lukas Klünter muss der Coach aus seinen Planungen für das Saisonfinale in Mönchengladbach streichen. Klünter kassierte gegen Bayer vier Minuten vor dem Ende die 5. Gelbe Karte und ist am Samstag gesperrt. Dortmund-Leihgabe Marius Wolf, der in dieser Saison auf der rechten Bahn mal defensiv, mal offensiv zum Einsatz kam, fehlt ohnehin seit Mitte Mai wegen einer Syndesmose-Verletzung.

Beide haben die Position bereits gespielt

Als Rechtsverteidiger-Notlösung für das letzte Saisonspiel gibt der bedenklich geschrumpfte Kader noch zwei Alternativen her: Alexander Esswein und Mathew Leckie, die beide von Haus aus offensiv unterwegs sind, aber beide die defensive Rolle auf der rechten Außenbahn in ihrer Karriere zumindest mal probeweise gespielt haben. "Wir müssen improvisieren. Ich traue es beiden zu, und wir brauchen beide am Samstag", sagte Labbadia.

Esswein ist aktuell besser im Rhythmus als Leckie, der gegen Leverkusen erstmals nach seiner Oberschenkelverletzung wieder im Kader stand. "Alex hatte zwei sehr gute Einwechslungen, er hat sich in Freiburg und gestern gegen Leverkusen sehr gut eingebracht. Mathew hat vor dem Spiel nur eineinhalb Trainingseinheiten mitgemacht", erklärte Labbadia, der indes "nicht groß lamentieren" will: "Wir wollen das Beste aufs Feld bringen, auch in Mönchengladbach."

Gleich elf Mann fehlen

Vor dem Leverkusen-Spiel hatten sich mit Arne Maier (Fußprellung), Lazar Samardzic (Mandelentzündung) und Marton Dardai (Verletzung am Sprunggelenk) drei weitere Spieler abgemeldet. Zudem fehlen derzeit Santiago Ascacibar, Luca Netz (beide Mittelfußbruch), Javairo Dilrosun (Muskelverletzung), Per Skjelbred (Wadenverletzung), Maximilian Mittelstädt (Pfeiffersches Drüsenfieber), Karim Rekik (Innenbanddehnung Knie), Thomas Kraft (Rückenprobleme) und der suspendierte Salomon Kalou. Umso höher wertete Labbadia die Willensleistung gegen den Champions-League-Aspiranten Leverkusen: "Das war eine Riesen-Teamleistung. Wir hatten eine perfekte Organisation."

Nach zehn Minuten hatte sich Labbadia am Samstag Vladimir Darida an die Seitenlinie geholt und ihm taktische Instruktionen gegeben, danach zog sich Hertha zurück, verteidigte hochkonzentriert und -engagiert und schaltete mit Erfolg um - es war die perfekte Marschroute gegen diesen individuell top-besetzten Gegner. "Wir wollten eigentlich früher draufgehen, aber dafür fehlte uns die letzte Explosivität", resümierte Labbadia. "Wir haben die Mannschaft dann enger zusammengeschoben und ganz enge Ketten gemacht und haben damit Leverkusens starkes Positionsspiel, aber vor allem ihr Spiel zwischen den Linien unterbunden."

"Abschiedsspiel" für Skjelbred?

Eine Mini-Hoffnung für einen Einsatz beim Spiel in Gladbach gibt es noch bei den Mittelfeldspielern Maier und Skjelbred. Maier bekam am Freitag im Training einen Schlag auf den Fuß. "Arne will das letzte Spiel unbedingt machen, aber da müssen wir die nächsten zwei, drei Tage abwarten", sagte Labbadia. Auch der Norweger Skjelbred, der nach dieser Saison in seine Heimat zu Rosenborg Trondheim zurückkehrt, versucht alles, um bis Samstag fit zu werden. Es wird allerdings knapp. "Wenn wir Pech haben, haben wir am kommenden Wochenende 13 Ausfälle", sagte Labbadia. "Das ist Wahnsinn." Aber mit Wahnsinn kennen sie sich bei Hertha in dieser Saison aus.

Steffen Rohr