Bundesliga

TSG 1899 Hoffenheim stellte Negativrekord auf: Verbesserte Verlierer

Neunte Heimniederlage bedeutet neuen Negativrekord

Hoffenheims verbesserte Verlierer

Ein bitterer Freitagabend für die TSG: Hier diskutiert Hoffenheims Dennis Geiger (l.) mit dem Leipziger Kevin Kampl.

Ein bitterer Freitagabend für die TSG: Hier diskutiert Hoffenheims Dennis Geiger (l.) mit dem Leipziger Kevin Kampl. imago images

Man durfte gespannt sein, wie sich die TSG präsentieren würde im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Alfred Schreuder. Wild entschlossen begann Hoffenheim die Partie gegen Leipzig und Ex-Trainer Julian Nagelsmann. Zu wild und zu wenig entschlossen zeigten sich die Kraichgauer allerdings in manchen Situationen und gingen deswegen erneut als Verlierer vom eigenen Platz. Mit der bereits neunten Heimniederlage der laufenden Saison stellten die leidgeprüften Hausherren einen neuen Negativrekord auf, noch nie verlor die TSG so häufig im eigenen Stadion.

Achtmal war ihnen dieses Missgeschick in der Saison 2012/13 widerfahren, als Hoffenheim beinahe abgestiegen wäre und erst über die Relegation den Klassenerhalt sicherte. Diesmal dagegen ist die Mannschaft trotz allem weitaus besser platziert und hat nach wie vor Chancen, sich zum dritten Mal für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Weil die Auswärtsbilanz einiges auffängt, mit sechs Siegen in der Fremde haben die Hoffenheimer ihre eigene Bestmarke schon mal eingestellt.

Baumgartner: "Wir waren insgesamt das bessere Team"

Gegen Leipzig lieferten klar verbesserte Gastgeber trotz der 0:2-Niederlage eines der besseren Heimspiele ab. "Aus meiner Sicht waren wir insgesamt gesehen das bessere Team", fand etwa Christoph Baumgartner, der dem Spiel einen anderen Verlauf hätte geben können. Erst verzog das Talent bei Hoffenheims erster Torchance nur knapp (3.), wenig später sorgte sein unabsichtliches Handspiel dafür, dass der bereits verhängte Strafstoß gegen Leipzig (Gulacsi hatte Dabbur gefoult) zurückgenommen wurde. "Leider wird das Spiel in den Strafräumen entschieden und dort war Leipzig effektiver. Ich selbst muss mindestens ein Tor erzielen, habe sogar die Chance zur Führung", erklärte Baumgartner, "stattdessen erzielt Leipzig im Anschluss das Führungstor. Natürlich ist es enttäuschend, dass wir uns für die Leistung nicht belohnt und keine Punkte geholt haben."

Was gefehlt hat, war die Belohnung.

Oliver Baumann

Das sah Oliver Baumann ähnlich. "Wir haben am Anfang Pech gehabt. Erst wurde der Elfmeter zurückgenommen und anschließend erzielt Leipzig mit zwei Chancen zwei Tore. Danach haben wir extrem viele Chancen, schießen aber kein Tor. Wir haben guten und aggressiven Fußball gespielt. Auch die Haltung der Mannschaft war top. Was gefehlt hat, war die Belohnung. Es war ein gutes Spiel von uns, auf das wir aufbauen können."

Verbessert, aber trotzdem verloren. "Das Ergebnis ist bitter, die Leistung war über weite Strecken hervorragend", lobte Manager Alexander Rosen, der weiter optimistisch ist, einen europäischen Startplatz erreichen zu können. "Wenn wir drei Spiele gewinnen, schaffen wir es, davon bin ich überzeugt", orakelte Rosen noch vor den Samstagspielen, mittlerweile ist klar: Dann ist zumindest Rang 7, der diesmal zur den Qualifikationsspielen zur Europa League berechtigt, sicher. Für Hoffenheim scheint es auch kein Nachteil zu sein, noch zweimal auswärts (in Augsburg und Dortmund) und nur noch einmal zu Hause (gegen Union Berlin) anzutreten...

Michael Pfeifer