2. Bundesliga

Leitl: Großes Vertrauen in die eigenen Stärken

Ohne Nielsen und Mavraj reist Fürth zum besten Rückrundenteam der 2. Liga

Leitl: Großes Vertrauen in die eigenen Stärken

Greuther Fürths Trainer Stefan Leitl hebt das Positive hervor.

Greuther Fürths Trainer Stefan Leitl hebt das Positive hervor. imago images

Viel Zeit zur Frustbewältigung bleibt dem Kleeblatt nicht. Drei Tage nach dem Heimspiel gegen Osnabrück, das Fürth in nahezu allen Statistiken, nur nicht der entscheidenden - dem Ergebnis - vorne sah, steht für die Mannschaft von Stefan Leitl am Freitagabend schon die Partie beim SV Darmstadt 98 an.

Grund genug für den Trainer, trotz des Dämpfers gegen den Aufsteiger keine negative Stimmung aufkommen zu lassen, sondern den Blick nach vorne zu richten: "Wir spielen bisher eine sehr ordentliche Saison, haben noch ein Nachholspiel (am 9. Juni bei Dynamo Dresden, Anmerkung der Redaktion) und bereits 37 Zähler geholt."

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"Wir müssen besser verteidigen, wenn du vorne schon nicht triffst"

Dass die 40-Punkte-Marke am Dienstag noch nicht geknackt wurde, lag auch und besonders an der schwachen Chancenverwertung der Spielvereinigung. Gleich dreimal standen Pfosten oder Latte im Weg, zum fehlenden Glück gesellte sich mit Philipp Kühn ein glänzend aufgelegter Osnabrücker Torwart sowie eigenes Unvermögen im Abschluss. Leitl war es auf der virtuellen Pressekonferenz am Donnerstagmittag umso mehr ein Anliegen, "das Positive hervorzuheben: Dass wir in der Lage sind, ein Spiel so zu dominieren und uns eine Fülle an Torchancen zu erspielen. Da waren wieder sehr, sehr viele gute Dinge dabei, die wir fürs nächste Spiel mitnehmen können." Gleichzeitig stellte der 42-Jährige aber auch klar: "Wir müssen so ein Spiel dann auch auf unsere Seite ziehen und besser verteidigen, wenn du vorne schon nicht triffst."

Vorne fehlt Nielsens Abschlussstärke, hinten Mavrajs Routine

Einer, dessen Abschlussqualitäten schon gegen Osnabrück schmerzlich vermisst wurden, wird dem Kleeblatt auch in Darmstadt fehlen - Havard Nielsen. Der norwegische Offensivallrounder hatte sich am Montag im Abschlusstraining eine Gehirnerschütterung zugezogen, die einen Einsatz des 26-Jährigen auch am Freitag unmöglich macht. Leitl hatte bereits am Dienstag klargestellt, dass sein Trainerteam im Zusammenspiel mit der medizinischen Abteilung den Genesungsverlauf "sehr sorgfältig überprüfen und überwachen" werde, "damit Howie erst dann wieder belastet wird, wenn es ihm auch wieder gut geht". Drei Tage nach dem Trainingsunfall "sieht alles gut aus", erklärte Leitl nun und stellte Nielsen, der 2020 fünf seiner sieben Saisontore erzielte und beim Re-Start gegen den HSV (2:2) mit einem Doppelpack glänzte, die Rückkehr ins Mannschaftstraining für Mitte nächster Woche in Aussicht.

Ebenfalls noch nicht wieder einsatzfähig ist Mergim Mavraj. Der 33-jährige Innenverteidiger, dessen Routine und Abgeklärtheit der Fürther Defensive merklich fehlt, befindet sich zwar im Mannschaftstraining, muss nach seiner Anfang Februar beim 1:3 gegen Hannover erlittenen Muskelverletzung im Adduktorenbereich aber nach wie vor noch Abstriche machen.

Keita-Ruel winkt die Rückkehr in die Startelf

Doch auch ohne die beiden Leistungsträger sieht Leitl sein Team für die Partie in Darmstadt gut gerüstet: "Ich bin von meiner Mannschaft, unserem Weg und unserer Art, Fußball zu spielen, überzeugt. Wir müssen nicht viel in unserem Spiel verändern." Angesichts der kurzen Regenerationszeit werde es vielmehr wichtig sein, "mental frisch zu sein und gute Beine zu haben". So wie Daniel Keita-Ruel. Der Torjäger kam nach seinen Kniebeschwerden und zuletzt muskulären Oberschenkelproblemen am Dienstag nach dem Seitenwechsel erstmals wieder seit dem 2:4 gegen Bielefeld Mitte Februar zum Einsatz. Und auch wenn der 30-Jährige bei zwei Großchancen erst an der Latte und dann an VfL-Keeper Kühn scheiterte, attestiert ihm Leitl, "schon etwas bewegt" zu haben, "als er reinkam. Keita hat das gut gemacht, er wirkt auch sehr frisch, er ist für morgen ganz klar eine Option." Gut möglich also, dass der Angreifer diesmal von Beginn an ran darf, um mitzuhelfen, wieder in die Erfolgsspur zu kommen.

Leitls Lob an Darmstadt: "Diese Mannschaft ist gereift"

Dass dies beim stärksten Rückrundenteam der 2. Liga (22 Punkte, 20:11 Tore) alles andere als ein leichtes Unterfangen wird, ist Leitl bewusst. "Wir wissen, dass es ein sehr schwieriges Spiel wird. Uns erwartet eine sehr, sehr erfahrene und körperlich sehr starke Zweitligamannschaft. Diese Mannschaft ist gereift", lobt er die Entwicklung der Lilien, die sich "heimlich, still und leise" nach vorne gespielt haben und auf Platz 5 vielleicht sogar noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden können. Mit dem 3:1 am Dienstag in Aue und nun 42 Punkten hat Darmstadt unter der Woche bereits das geschafft, was Leitl und sein Team am Freitag selbst erreichen wollen: die 40-Punkte-Marke im zweiten Anlauf zu knacken.

Fabian Istel

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