Bundesliga

Hoffenheim: Dabbur vor Startelf-Rückkehr

Schreuder: "Es wird Zeit, dass wir uns belohnen"

Hoffenheim: Dabbur vor Startelf-Rückkehr

Behebt er die Probleme in Hoffenheims Chancenverwertung? Munas Dabbur könnte gegen den 1. FC Köln wieder von Beginn an spielen.

Behebt er die Probleme in Hoffenheims Chancenverwertung? Munas Dabbur könnte gegen den 1. FC Köln wieder von Beginn an spielen. imago images

Die Zahlen sprechen für sich. 16 gute bis hochkarätige Torchancen hat sich Hoffenheim in den beiden zurückliegenden Spielen herausgespielt. Acht gegen Hertha BSC (0:3), wieder acht in Paderborn (1:1). Der Ertrag war mit einem Tor und einem Punkt überschaubar. Wie so oft schon. Gäbe es das Unwort der Saison, für Trainer Alfred Schreuder wäre es sicherlich der Begriff der Chancenverwertung. Der wunde Punkt im Spiel der Hoffenheimer.

"Das Einzige, was wir verbessern müssen, sind die Ergebnisse. Daran arbeiten wir, sehr akribisch und selbstkritisch", versichert Schreuder, der natürlich die gerade in Fankreisen und -foren wachsende Unmut angesichts der langen Erfolglosigkeit nach acht sieglosen Pflichtspielen registriert, "ich kann das verstehen, die Fans haben auch das Recht dazu, aber wir sind auch nicht zufrieden. Es ist auch nicht meine Art, nach den Spielen alles schönzureden. Ich spreche alles an, was nicht gut gelaufen ist. Aber man kann dieser Mannschaft nicht den Vorwurf machen, dass sie nicht hart arbeitet, keine Chancen herausspielt und nicht diszipliniert trainiert und spielt."

"Schöner Fußball muss irgendwann auch erfolgreicher Fußball werden"

Dennoch wachsen Druck und Erwartungen mit jedem nicht gewonnenen Spiel weiter an. Die Ungeduld wächst, den Bock endlich umzustoßen. "Die Jungs werden sich weiter entwickeln, die Bälle werden auch wieder reingehen", nimmt Schreuder seine Schützlinge weiter in Schutz, macht aber auch unmissverständlich klar: "Es wird Zeit, dass wir uns belohnen gegen Köln. Schöner Fußball muss irgendwann auch erfolgreicher Fußball werden. Ich habe das Vertrauen in die Jungs. Die Qualität ist da, daran muss man nicht zweifeln."

Lob für Hector: "Einer der am meisten unterschätzten Spieler in Deutschland"

Munas Dabbur, einst Torschützenkönig in der Schweiz und in Österreich, könnte dabei eine entscheidende Rolle zukommen. Noch immer wartet der Mittelstürmer auf seinen ersten Bundesligatreffer. In Paderborn deutete er nach seiner langen Verletzungspause nach seiner Einwechslung nach einer guten Stunde seinen Tordrang bei zwei Gelegenheiten bereits wieder an, womöglich avanciert der Israeli zum Tor- und Türöffner. "Dabbur kann jetzt vielleicht noch früher reinkommen oder sogar anfangen", so Schreuder, "Munas ist sehr stabil und hat mehr Erfahrung, er ist sofort voll da, wenn er auf dem Platz steht, zudem kann er die Bälle in den Halbräumen festmachen." Im gegnerischen Netz wäre noch besser.

Doch gegen Köln und Trainer Markus Gisdol, einer von Schreuders Vorgängern bei der TSG, erwartet der Niederländer erneut eine anspruchsvolle Aufgabe. "Persönlich kenne ich ihn nicht so gut. Wir haben uns einige Male gesehen, damals in den Spielen gegen den HSV, als ich noch Co-Trainer bei Julian Nagelsmann war." 2:2 zu Hause und 1:2 in Hamburg lauteten seinerzeit die Resultate aus TSG-Sicht.

Auch Köln hat Gisdol vom Abstiegsplatz 17 kontinuierlich nach oben geführt und könnte mit einem Auswärtssieg sogar an seinem Exklub in der Tabelle vorbeiziehen. "Ich finde, er macht seinen Job bei Köln extrem gut", lobt Schreuder, "der Verein ist wieder richtig in Fahrt gekommen. Er hat sie wieder nach oben geführt, und sie haben ihre großes Ziel fast schon erreicht." Auch dank des Ex-Hoffenheimers Mark Uth. "Mit Uth und Cordoba haben sie eine starke Doppel-Maschine vorne und mit Jonas Hector einen sehr dominanten Spieler im Mittelfeld", so Schreuder, "für mich einer der am meisten unterschätzten Spieler in Deutschland, ein sehr intelligenter Linksfuß, er spielt eine sehr wichtige Rolle in Köln. Diese drei sind schon Topspieler in der Bundesliga."

Michael Pfeifer