Bundesliga

Werder Bremen - Streich kritisiert Kohfeldt-Kritiker: "Das ist unmöglich"

Lemke findet Trainer-Verhalten "unbremisch"

Streich kritisiert Kohfeldt-Kritiker: "Das ist unmöglich"

Trainer-Solidarität: Florian Kohfeldt und Christian Streich (re.).

Trainer-Solidarität: Florian Kohfeldt und Christian Streich (re.). picture-alliance

Streich richtete nach der 0:1-Heimniederlage des SC Freiburg gegen die abstiegsbedrohten Bremer deutliche Worte an diejenigen, die Kohfeldt am liebsten nicht mehr allzu lange bei Werder im Amt sehen würden. "Wenn ich gesehen, gehört und gelesen habe, was einige Leute, ehemalige Spieler von Bremen und sogenannte Experten abgelassen haben, da muss ich sagen, das ist unmöglich", sagte Streich am Samstagabend. "Da muss ich sagen, ob diese Leute nicht mal nachdenken, bevor sie irgendwelche Sachen in die Mikrofone schwätzen."

Frühere Bremer Profis wie der ehemalige Abwehrchef Rune Bratseth, der sich im kicker geäußert hatte ("Ich glaube nicht, dass noch eine Wende möglich sein wird"), oder Ex-Torhüter Dieter Burdenski hatten Kohfeldt vor der Reise in den Breisgau öffentlich in Frage gestellt.

Streich hatte seinem Trainerkollegen schon vor dem Anpfiff den Rücken gestärkt. Mit dem ersten Bundesliga-Sieg seit Januar stellte Werder zumindest vorerst den Anschluss an den Relegationsplatz her.

Lemke: "Kein Mensch sagt bei uns: Ich bin der Beste"

Der ehemalige Werder-Manager Willi Lemke indes nahm am Samstag Stellung zu Kohfeldts bemerkenswerten Aussagen im Vorfeld des Freiburg-Spiels. Der Trainer hatte sich im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz kämpferisch gezeigt und unter anderem gesagt: "Ich bin der Beste auf dieser Position."

Lemke plädierte bei "Sky" zwar für einen Verbleib des Trainers bei den Hanseaten, wunderte sich jedoch über die Art und Weise, wie sich der 37-Jährige verteidigte. "Ich frage mich die ganze Zeit, was Florian Kohfeldt mit dieser Pressekonferenz bewirken wollte. Das war total unbremisch. Kein Mensch sagt bei uns: Ich bin der Beste", sagte Lemke.

"Wir bleiben drin!"

Der 73-Jährige war sich sicher, dass Kohfeldt im Falle einer Niederlage akut um seinen Job hätte bangen müssen. "Wenn wir 0:3 verloren hätten, wäre es ganz, ganz bitter geworden", so Lemke. Nach dem Dreier in Freiburg solle Werder die Saison jedoch "auf jeden Fall" mit dem amtierenden Chefcoach beenden: "Es wäre aktionistisch, zwei oder drei Spieltage vor dem Saisonende einen Trainer-Wechsel zu machen."

Wenn, dann hätte man in Bremen nach der 0:5-Heimniederlage im Dezember gegen Mainz die Reißleine ziehen müssen. "Das war so furchtbar, dass man nicht im Stadion sein wollte", erinnerte sich der Ex-Manager - umso erleichterter über das aktuelle Erfolgserlebnis, das Werder vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder in eine bessere Position im Abstiegskampf brachte. "Wir bleiben drin", lautete Lemkes abschließende Prognose aus Bremer Sicht.

aho

Bilder zur Partie SC Freiburg - Werder Bremen