Bundesliga

Wegen Herrlich: Glasner schaut Leverkusen und Regensburg

Wolfsburg hat Augsburg noch nicht unter dem neuen Trainer spielen sehen

Wegen Herrlich: Glasner schaut Leverkusen und Regensburg

Hat eine besonders schwere Vorbereitung: Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner.

Hat eine besonders schwere Vorbereitung: Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner. imago images

Es wird vieles anders sein als sonst. Mannschaftssitzung im großen Besprechungsraum, der Wegfall des Spaziergangs vor dem Spiel am Samstag in Augsburg, die Anreise ins Stadion mit zwei Bussen. "Wir betreten Neuland", sagt Oliver Glasner. Der Trainer hat mit seiner Mannschaft zwar schon ein Geisterspiel in der Europa League gegen Schachtar Donezk (1:2) absolviert, sieht darin aber keinen Vorteil sieht für sich und seine Spieler. Der Österreicher versucht Vorfreude auf das Comeback der Liga auszusenden, lässt sich auf keine Wie-wird-es-werden-Spielchen ein. Er weiß es schlicht nicht, was passiert.

Gleichwohl versucht er, sich bestmöglich vorzubereiten. Eineinhalb Wochen im Mannschaftstraining müssen allen genügen, um möglichst fit und eingespielt in die letzten neun Liga-Spiele zu gehen. Dass es nach der langen Pause direkt gegen Augsburg geht, ist für den VfL jedoch zumindest eine spezielle Hürde. Denn: Am 10. März, unmittelbar vor dem Corona-Break, übernahm Heiko Herrlich den FCA, ein zu analysierendes Spiel existiert für Glasner nicht. Was plant sein Gegenüber? Was macht er anders als Vorgänger Martin Schmidt? Welches System wählt Herrlich? Stochern im Nebel.

"Die Vorbereitung auf den Gegner ist nicht ganz so einfach", räumt Glasner ein, der deswegen gezwungen ist, zu älterem Bildmaterial zu greifen - Herrlichs Stationen vor Augsburg. "Wir haben uns natürlich seine Zeit in Leverkusen und Regensburg angesehen, wie er dort hat spielen lassen. Ich weiß nicht, ob er in der Grundordnung genau gleich spielen lassen wird. Es gibt ein paar Fragezeichen." Klar sei hingegen, dass Glasner sein Team nicht mit Videosequenzen aus früheren Zeiten vorbereitet. "Wir konzentrieren uns nur auf uns."

Nachwuchsspieler werden den Kader auffüllen

Und da geht der VfL durchaus gehandicapt in den Neustart. Zu den Langzeitverletzten Ignacio Camacho (Aufbautraining nach Sprunggelenkverletzung) und William (Kreuzbandriss) gesellen sich auch Kapitän Josuha Guilavogui (Knie), Yannick Gerhardt (Gesichtsfrakturen) und Torjäger Wout Weghorst (Gelbsperre) hinzu. Zwangsläufig werden Nachwuchsspieler den Kader auffüllen. Aufgrund seiner Position im defensiven Mittelfeld sehr sicher Iba May aus der U 23, der auch schon vor der Unterbrechung hier und da im Aufgebot stand.

Offenbar zu früh kommt hingegen eine Kadernominierung für U-19-Shootingstar Ulysses Llanez, der seit einigen Wochen bei den Profis mittrainieren darf. Der Offensivspieler, der bereits ein A-Länderspiel für die USA absolviert hat, muss sich noch gedulden. Glasner: "Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Er machte die Sache sehr gut, man sieht, dass er ein großes Talent ist. Aber er hat natürlich gemerkt, dass bei uns im Training ein anderer Wind weht. Tatsache ist, dass er noch kein einziges Spiel im Erwachsenen-Fußball hatte. Wir tun dem Jungen nichts Gutes, wenn wir ihn gleich ins kalte Wasser hineinwerfen."

Thomas Hiete

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