Bundesliga

Bobic: "Der Markt wird voll von arbeitslosen Profis sein"

Frankfurts Sportvorstand sieht "keine Sonderrolle" des Profi-Fußballs

Bobic: "Der Markt wird voll von arbeitslosen Profis sein"

Sieht keine Sonderrolle des Profi-Fußballs: Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic.

Sieht keine Sonderrolle des Profi-Fußballs: Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic. imago images

"Ich kenne die Meinungen, aber ich finde nicht, dass wir Druck machen", sagte der frühere Bundesliga-Stürmer im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Wochenendausgabe).

Die Deutsche Fußball-Liga bereitet sich derzeit auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs Mitte oder Ende Mai vor. Dafür müssen Politik und Gesundheitsämter ihre Zustimmung geben, am kommenden Mittwoch konferieren Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten.

Dabei gehe es ausschließlich um Geisterspiele und dem Frankfurter Sportvorstand falle "niemand ein, der davon profitieren könnte", wenn die Bundesliga weiter in der Zwangspause verharren müsste. Derzeit warten die Klubs gespannt auf das Signal seitens der Politik, damit sie wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und sich so gezielt auf anstehende Bundesliga-Partien vorbereiten können.

Wir wollen keine Sonderrolle, wir wollen das machen, was alle tun: den Laden wieder ins Laufen bringen.

Fredi Bobic

Für Bobic sind die aktuell laufenden Maßnahmen - Training in kleineren Gruppen begleitet von seit Donnerstag engmaschig durchgeführten Corona-Tests - normale Vorgänge, denn die Vereine würden sich ausschließlich darauf vorbereiten, "wieder anfangen zu können, genau wie jeder Restaurantbesitzer und jedes Unternehmen, das wieder loslegen möchte und muss. Wir wollen keine Sonderrolle, wir wollen das machen, was alle tun: den Laden wieder ins Laufen bringen", sagte der 48-Jährige weiter.

Stimmen, die sich gegen eine Fortsetzung der Bundesliga aussprechen, kann er nichts abgewinnen. "Ich sehe nur den Schaden, wenn der Fußball nicht wieder spielt. Ich verstehe natürlich, wenn jemand mit Fußball nichts anfangen kann. Aber warum sollte man dagegen sein? Aus Schadenfreude? Das wäre traurig", sagte er.

Transfers: Bobic wähnt Vereine in besserer Verhandlungsposition

In aller Munde sind derzeit auch die finanziellen Folgen der Corona-Krise. Auch für die 36 Profiklubs, die wie alle anderen Unternehmen auch durch die fehlenden Einnahmen aktuell einen enormen Stresstest durchlaufen. In Sachen Transfermarkt sieht Bobic angesichts der Corona-Krise aber auch mögliche Veränderungen, die sich positiv für die Vereine auswirken könnten. Die Vereine, so glaubt er, seien gegenüber den Spielern künftig in einer besseren Verhandlungsposition, weil weniger Geld im System sei. "Es wird viele arbeitslose Spieler geben in dieser Krise, der Transfermarkt wird voll von ihnen sein. Der Kuchen wird künftig wahrscheinlich um einiges kleiner sein", sagte er.

bst

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