Wie ein Transfer funktioniert, dürfte Kevin-Prince Boateng wissen. Er war in den vergangenen Jahren ja an mehreren beteiligt. Von Mailand wechselte der gebürtige Berliner nach Las Palmas, von den Kanaren nach Frankfurt, von dort aus nach Sassuolo, Barcelona, Florenz und schließlich (also vorerst schließlich) nach Istanbul.
Dass ein Transfer aber nicht immer so läuft, wie man sich das vorstellt, weiß Kevin-Prince Boateng spätestens seit Januar auch. Ginge es nach ihm, wäre er nämlich gar nicht erst in Istanbul gelandet, sondern wieder in Berlin. Boateng hatte Jürgen Klinsmann, damals noch Hertha-Trainer, zum Jahreswechsel eine Nachricht geschickt und dort geschrieben, dass er gerne zurückkehren würde. "Aber es kam nie eine Antwort", verriet er dem "Spiegel".
Dass Klinsmann nicht zurückschrieb, hielt Boateng nicht von seinen Plänen für den Hauptstadtklub ab, die sich ebenso spektakulär anhören wie die des ehemaligen Bundestrainers. "Dann hätte ich im Sommer einfach das Telefon genommen und den Götze angerufen und den Draxler und gesagt: 'Kommt her, Jungs, lasst uns hier was aufbauen.' Das war so mein Plan, dass ich Hertha wieder attraktiv machen könnte."
Boateng, der die Alte Dame 2007 für die damalige Rekordsumme von knapp acht Millionen Euro in Richtung Nordlondon verlassen hatte, hätte, so sagt er, "mit Berliner Rappern zusammengearbeitet", um dem Klub neuen Glanz zu verleihen. "Wir hätten ein neues 'Nach Hause'-Lied geschrieben, einen Remix der Stadionhymne."
Aber so kam es eben nicht. Stattdessen wechselte Boateng innerhalb von zweieinhalb Jahren zum fünften Mal den Verein und schloss sich Besiktas an.
