Bundesliga

Fortuna Düsseldorf: Trainer Uwe Rösler und der Kampf um die Nummer 1

Kastenmeier als Platzhirsch, die Zeit arbeitet für Steffen

F95-Trainer Rösler und der Kampf um die Nummer 1

Hat aktuell die Nase vorn bei Fortuna Düsseldorf: Torhüter Florian Kastenmeier.

Hat aktuell die Nase vorn bei Fortuna Düsseldorf: Torhüter Florian Kastenmeier. imago images

Zack Steffen startete grandios in die Saison, war zwischendurch sogar der Bundesliga-Torwart mit den meisten Paraden. Doch im Laufe der Runde erlaubte sich der US-Nationaltorhüter einige Patzer, gewiss auch bedingt durch seine latenten Probleme an der Patellasehne.

Weil Steffen nach der Winterpause nicht völlig auf der Höhe gewesen war, übernahm Ersatzmann Florian Kastenmeier mit Beginn der Rückrunde den Platz im Düsseldorfer Tor. Der 22-Jährige, vom VfB Stuttgart II geholt, patzte im ersten Spiel gegen Bremen, wurde dann aber immer sicherer.

"Florian hat sich einen Vorsprung erarbeitet"

Die aktuelle Zwangspause aber könnte Steffen in die Karten spielen. Längst trainiert der US-Keeper, bis Saisonende von Manchester City ausgeliehen, wieder mit dem Ball und will sich in Form bringen, um seinen Platz im Kasten erneut zu übernehmen.

Zackary "Zack" Steffen ist Keeper von F95.

In Lauerstellung: F95-Keeper Zack Steffen. imago images

Vertreter Kastenmeier allerdings machte seine Sache ordentlich und ließ sich nichts zuschulden kommen. Wie also geht es weiter? "Florian hat sich einen Vorsprung erarbeitet", betont Cheftrainer Uwe Rösler. "Wenn Zack aber wieder mit der Mannschaft arbeiten kann, dann dürfte es einen harten Konkurrenzkampf um den Torhüterposten geben."

Bleibt die Frage, wie gut sich Steffen wieder auf sein Knie und seine Psyche verlassen kann, sobald es ernst wird. Insgesamt bringt der US-Amerikaner gewiss das bessere Gesamtpaket mit, eine überragende Athletik und natürlich internationale Erfahrung sowie viel mehr Spiele auf hohem Niveau als Konkurrent Kastenmeier.

Kastenmeier: "Windeln wechseln, Gartenarbeit"

Dieser genießt derweil die Rückkehr auf den Trainingsplatz - und eine völlig neue Situation daheim. Vor vier Tagen wurde er erstmals Vater, und die kleine Mila hält die Eltern natürlich enorm auf Trab. "Ich kann Finger und Augen nicht mehr von ihr lassen und bin richtig verliebt", erzählt Kastenmeier. "Windeln wechseln, Gartenarbeit, rund um das Haus alles in Schuss bringen, ich habe auf einmal 95 Aufgaben mehr als sonst."

Dazu kommt die intensive Trainingsarbeit am Flinger Broich. Überaus angenehm findet es Kastenmeier, beim Torwarttraining so richtig unter Beschuss genommen zu werden. "Da hast du gar keine Pausen und kannst richtig Gas geben, das ist ideal", findet der Keeper.

"Wir haben tolle Bedingungen und alles ist top organisiert. Und es ist ein super Gefühl, mal wieder ein paar Bälle zu schnappen." Erst recht, wenn demnächst auch mal wieder "richtig" Fußball gespielt werden darf.

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